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EU investiert Millionen in Laborfleisch

Die Europäische Union investiert 1,8 Millionen Euro in Projekte, die die Kosten für kultiviertes Fleisch drastisch senken sollen. Ziel ist es, kostengünstige Nährmedien für Zellkulturen in den kommenden zwei Jahren auf den Markt zu bringen.

Die Innovationsagentur »EIT Food«, finanziert von der Europäischen Union, hat ihre Unterstützung für drei vielversprechende Projekte angekündigt, die im Rahmen der »Cultivated Meat Innovation Challenge« 2022 in Partnerschaft mit dem Good Food Institute Europe durchgeführt wurden. Forschungsteams aus Deutschland, Israel und Großbritannien werden insgesamt 1,8 Millionen Euro erhalten, um Lösungen für die Senkung der Produktionskosten von kultiviertem Fleisch zu erforschen. Die Fokussierung liegt dabei auf der Entwicklung kosteneffizienter Zellkulturmedien, die eine der größten Hürden für die kommerzielle Produktion von Laborfleisch darstellen.

Die hohen Kosten für Nährmedien, die für das Wachstum von Fleischzellen im Labor benötigt werden, haben sich als eine der Hauptbarrieren für die Einführung von erschwinglichem kultiviertem Fleisch erwiesen. EIT Food beabsichtigt, diese Hürde zu überwinden, indem es die Forschungsprojekte weiter finanziert und deren Markttests ermöglicht. Das Ziel ist es, kostengünstige Nährmedien in den kommenden zwei Jahren auf den Markt zu bringen. Die unterstützten Unternehmen werden »food grade« Zellkulturmedien verwenden, die im Vergleich zu bisherigen Lösungen erheblich kosteneffizienter sind, wie vom Good Food Institute (GFI) berichtet wird.

Die geförderten Unternehmen:

  1. Leniobio (Deutschland): Das Düsseldorfer Biotechnologieunternehmen Leniobio wurde ursprünglich gegründet, um eine schnelle Lösung zur Herstellung von Ebola-Medikamenten zu finden. Ihre markengeschützte Technologie namens ALiCE ermöglicht eine nachhaltige und kostengünstige Produktion von Wachstumsfaktoren für Nährmedien. Dies beschleunigt das Wachstum von Fleischzellen erheblich und bietet eine rein pflanzliche und gentechnikfreie Quelle für Wachstumsfaktoren.
  2. Bio Better (Israel): Das israelische Unternehmen Bio Better hat sich auf die Gewinnung von Wachstumsfaktoren aus Tabakpflanzen spezialisiert, um das Zellwachstum zu fördern. Ursprünglich für die Herstellung von Impfstoffen und Arzneimitteln entwickelt, soll diese Methode noch in diesem Jahr auf kultiviertes Fleisch ausgeweitet werden, wobei die Produktion ab 2024 an Unternehmen in diesem Sektor geliefert wird.
  3. 3D Bio-Tissues (Großbritannien): Dieses britische Start-up, eine Ausgründung der Universität Newcastle, ist auf die Herstellung von menschlicher Hornhaut für Augentransplantationen spezialisiert. In Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation New Harvest überträgt 3D Bio-Tissues seine Technologie auf Nährmedien für kultiviertes Fleisch.

 

 


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