Johanna Feuerstein, KTS Villach, 1. Platz bei den »Gastgebern«

Johanna Feuerstein, KTS Villach, 1. Platz bei den »Gastgebern«
© Cornelia Leitgeb

Feuerstein: junger Generation »muss dieser Job wieder schmackhaft gemacht werden«

Aus Erfahrung könne sie sagen, dass es oft an der Wertschätzung der Auszubildenden mangelt, beschreibt die YTC »Gastgeber«-Siegerin 2022 unter anderem im Profi-Talk.

Profi: Wie ist es Ihnen im Finale ergangen?
Johanna Feuerstein: Zu Beginn war ich sehr nervös, doch als ich gemerkt habe, dass sowohl die Veranstalter als auch die Jury sehr nett zu uns waren, verflog die Nervosität so langsam. Es war ein interessanter, lustiger und unvergesslicher Tag.

Was waren Ihre Beweggründe für eine Bewerbung beim Falstaff Young Talents Cup?
Mein Fachlehrer hatte mich auf diesen Wettbewerb aufmerksam gemacht und als ich mich etwas genauer über diesen informiert hatte, war es für mich ganz klar, eine Bewerbung loszuschicken. Ich habe schon immer gerne den »Gastgeber« gespielt. Auch bevor ich die Gastronomie für mich entdeckte, habe ich es geliebt, für meine Freunde oder Familie zu kochen und sie zu verwöhnen.

Was sind Ihre nächsten Ziele?
Ende Juni geht es für mich zu meinem nächsten Auslandspraktikum nach Schweden. Zuvor war ich bereits für knappe drei Monate in Portugal und habe es sehr genossen. Viele Erfahrungen im Ausland zu sammeln ist etwas ganz Besonderes, denn neben der Weiterbildung ist es auch ideal dafür, neue Kontakte zu knüpfen. Danach geht es noch ein letztes Jahr in die Schule.

Was denken Sie können wir tun bzw. sollte passieren, damit wir eine Aufwertung der Branche bzw. des Berufsfeldes erreichen?
Speziell für die junge Generation muss dieser Job wieder schmackhaft gemacht werden. Da ich selbst noch Schülerin bin und auch einige Praktika oder Arbeitseinsätze hinter mir habe, kann ich aus Erfahrung sagen, dass es oft an der Wertschätzung der Auszubildenden mangelt. Sei es keine Verpflegung, unbezahlte Überstunden oder Unfreundlichkeit seitens der Führungskräfte und auch anderer Mitarbeiter. Klar sind »Lehrjahre keine Herrenjahre« und Praktikanten bringen nun eben oft noch nicht die Kompetenz einer ausgebildeten Fachkraft mit sich, jedoch ist diese mangelnde Wertschätzung und Verständnislosigkeit oft der Grund dafür, dass junge Leute nicht in diesem Berufsfeld bleiben wollen.

Würden Sie etwas anders machen, wenn Sie könnten?
Als Führungskraft aber auch als Mitarbeiter würde ich ein großes Augenmerk auf das Wohlbefinden meiner Mitarbeiter oder Kollegen legen. Speziell auf Lehrlinge und Praktikanten muss besonders geachtet werden. Man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei oft um Minderjährige handelt, welche noch nie selbstständig gearbeitet haben. Aller Anfang ist bekanntlich schwer, also muss man viel Geduld und Verständnis zeigen.

Was möchten Sie Ihren Kollegen mit auf den Weg geben?
Dies ist speziell an die jungen Menschen gerichtet, welche noch in Ausbildung sind oder noch nicht lange in diesem Berufsfeld arbeiten: Lasst euch nicht von Horrorgeschichten oder einer einzigen schlechten Erfahrung das Bild der Gastronomie zerstören. Sammelt eure eigenen Erfahrungen, denn diese Branche kann wahnsinnig abwechslungsreich und spannend sein.

Haben Sie mit dem Sieg gerechnet bzw. sich diesen erhofft?
Mit dem ersten Platz habe ich nicht gerechnet, da alle sechs Kandidatinnen und Kandidaten sehr gut waren. Mein persönliches Ziel war es, unter die ersten drei zu kommen, aber ich war auch überglücklich, es überhaupt ins Finale geschafft zu haben.

Warum lieben Sie diese Branche?
Ich liebe diese Branche, da diese sehr vielseitig und abwechslungsreich ist. Sei es die Auswahl des genauen Arbeitsbereiches, sprich möchte man lieber im Hintergrund arbeiten oder direkten Kontakt mit dem Gast haben, aber auch die Auswahl des konkreten Arbeitsplatzes, beispielsweise eher ländlich, in der Stadt oder im Ausland. Die Gastronomie oder Hotellerie ist überall auf der Welt vertreten.

Was ist Ihnen bei der Wahl eines Arbeitgebers wichtig?
Der Arbeitgeber sollte einem auf Augenhöhe begegnen und es sollte vielmehr ein Kollegenverhältnis herrschen. Natürlich ist dieser immer noch mein Vorgesetzter, doch das sollte nicht der Grund dafür sein, einen Menschen von oben herab zu betrachten.

Wie wichtig ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Küche und Service bzw. wie sollte diese im Idealfall aussehen?
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Küche und Service ist essenziell, ansonsten kann ein normaler Betriebsalltag nicht funktionieren. Sehr wichtig ist es, verständnisvoll miteinander umzugehen und gegenseitig auf sich zu achten.

Preise für die Siegerin der »Gastgeber«

Die Siegerin durfte sich unter anderem über folgende Preise freuen: Champagner aus dem Haus Nicolas Feuillatte, Gutschein für vier Übernachtungen für zwei Personen im Hotel Gmachl sponsored by Best Alpine Wellness Hotels, Ein Keli Sommer Goodiebag von Transgourmet, ein Geschenksset von Rick Gin, eine Geschenkbox von Fior Gin, Wein vom Weingut Stefan Krispel, Spar-Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro von Hollu, Goodie bag von Hotelcareer – Gastrojobs by StepStone, Global Kochmesser von Idee – Exclusiv Pfurtscheller, ein nachhaltiges Sonnenglas von Hullo, eine 11er Genussbox, »Outdoor Cooking« Geschenkbox von Stayspiced!, eine 11er Genussbox, und natürlich den beliebten Pokal von Dreikant.


Über den YTC

2015 wurde das erste Mal der Falstaff Young Talents Cup von Heimo Jessenko und Alexandra Gorsche ins Leben gerufen, in den Kategorien »Küche« und »Gastgeber«. 2019 wurde der Falstaff Young Talents Cup zusätzlich in der Kategorie »Pâtisserie« veranstaltet, 2020 folgten die Kategorien »Bar« und »Gemüseküche«.

Immer weniger Jugendliche entscheiden sich für eine Karriere in Hotellerie und Gastronomie. Mit der Eventreihe »Falstaff Young Talents Cup« kürt Falstaff Profi die besten Nachwuchskräfte der Branche. Das Ziel ist es, den Berufsnachwuchs aktiv zu fördern und zu motivieren. 

youngtalents.falstaff-profi.com

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
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