Mit seiner Authentizität prägt er die Welt des digitalen Kochens, vor allem in Deutschland und Österreich.

Mit seiner Authentizität prägt er die Welt des digitalen Kochens, vor allem in Deutschland und Österreich.
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Food-Influencer »Motioncooking«: »Mehr Regionalität, weniger Food-Trends«

Gerhards Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel für den Erfolg eines passionierten Kochs, der seine Leidenschaft für das Kochen mit der Welt teilt und dabei eine engagierte Fangemeinde aufgebaut hat.

Gerhard Dragschitz, der ursprünglich aus der IT-Branche stammt, hat seine Leidenschaft für das Kochen schon immer gehabt. Sein Weg zum Erfolg begann vor Jahren, als er mit seinem Cousin kurze Kochvideos drehte und auf Facebook veröffentlichte. Unter dem Konzept des »Motion Cooking« kreierte er lustige und zugängliche Inhalte, die zeigten, wie man schnell und einfach köstliche Gerichte zubereiten kann. Was als experimentelle Nutzung neuer Plattformen begann, entwickelte sich schnell zu einem florierenden Geschäft auf Social Media.

Mit über 260.000 Followern auf Instagram und 95.000 Followern auf TikTok hat Gerhard eine beachtliche Fangemeinde aufgebaut. Seine Videos zeichnen sich nicht nur durch seine kochtechnischen Fähigkeiten aus, sondern auch durch seinen charakteristischen österreichischen Dialekt, der bei Zuschauer:innen in Deutschland besonders beliebt ist.

Falstaff: Gerhard, wie bist du eigentlich zum Kochen gekommen?

Gerhard: Ich habe als Kind und in meiner Schulzeit immer schon probiert, alleine zu kochen. Ob das am Anfang eine Eierspeis war, ein Toast oder die ersten Versuche, Reis zu kochen. Meistens habe ich immer in gigantischen Mengen gekocht. Und dann habe ich mich durch verschiedenste Gerichte selbstständig probiert, damals noch ohne Google und Social Media. Meine Oma mit der traditionellen Küche war da immer die größte Inspiration für mich.

Und wie kommst du jetzt zu deinen Ideen?

Ich versuche eigentlich immer das zu kochen, was jetzt gerade gut passt, also vor allem saisonal und regional zu bleiben. Natürlich gibt es Ausreißer. Aber zum größten Teil funktioniert das sehr gut. Das kommt auch immer sehr gut an. Wenn zum Beispiel Marillensaison ist, dann ist die Nachfrage natürlich auch größer. Also ich bin eher jemand, der darauf schaut und nicht so auf Food-Trends, die gerade viral die Runde machen und nach einiger Zeit dann auch nicht mehr interessant sind.

Was würdest du sagen, ist dein erfolgreichstes Rezept auf Social Media?

Wenn man sich die Views auf TikTok und Instagram ansieht, dann wäre das wohl das Paprika-Hendl, das Wiener Schnitzel und die Burger-Rezepte. Das Feedback war enorm groß und durchwegs positiv. Ein Ausreißer, was ich jetzt nicht zu den Klassikern zählen würde, war ein Rezept mit Rotkraut, Miso-Butter und Feta-Creme. Was ich persönlich sehr mag, ist die italienische Küche. Pasta geht immer!

Obwohl er hauptsächlich auf digitalen Plattformen präsent ist, hat Gerhard auch den Schritt in die physische Welt gewagt. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er sein erstes Kochbuch und brachte mit seinem guten Freund Tommy von »Toms Hot Stuff« eine eigene Hot Sauce neben anderen namens »Chow Wow« auf den Markt, die auf Marillen & Miso Paste basiert. Trotz seines digitalen Erfolgs schätzt Gerhard die Bedeutung von Büchern und plant möglicherweise weitere Veröffentlichungen in der Zukunft.

Es war schon immer so ein bisschen ein Traum von mir, ein Buch zu schreiben. Und jetzt, wo es draußen ist und vor allem, zu sehen, wie gut es angekommt, muss ich sagen, vielleicht überlege ich doch, ein zweites zu schreiben. 

Gerhards Erfolg beruht nicht nur auf seinen kochtechnischen Fähigkeiten, sondern auch auf seinem Geschäftssinn. Er pflegt langfristige Partnerschaften mit Marken, denen er vertraut und mit denen er glaubt, gemeinsam etwas Bedeutungsvolles aufbauen zu können. Sein Team, bestehend aus externen Partnern und seiner unterstützenden Ehefrau, spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des stetigen Wachstums seines Unternehmens.

Trotz seines digitalen Ruhms bleibt Gerhard bescheiden und konzentriert sich darauf, qualitativ hochwertige und zugängliche Inhalte zu produzieren. Er glaubt, dass Authentizität und Konsistenz der Schlüssel zum langfristigen Erfolg auf Social Media sind. Für die Zukunft plant er die Veröffentlichung weiterer Kochbücher und die Rückkehr zu seinem Interesse an Grillrezepten, sobald er seine eigene Outdoor-Küche fertiggestellt hat.


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Kristina Mitrovic
Kristina Mitrovic
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