»François im Vierzehnten« ist schon wieder Geschichte

Spitzenkoch François Laliberté wollte das Niveau der Küche nicht reduzieren.

Die Initiative für ein hochwertiges Restaurant in der Penzinger Vorstadt kam von einem Immobilien-Entwickler, der das Viertel kulinarisch aufwerten wollte. Das Küchen-Konzept wurde dem Frankokanadier François Laliberté auf den Leib geschneidert. Der sympathische Koch erntete für seine »Rund-ums-Mittelmeer-Küche« durchwegs Lob und trotz der dezentralen Lage war das Restaurant stets gut besucht. Umso überraschender war daher die Entscheidung von Laliberté, das Restaurant noch vor Weihnachten schließen zu wollen. Eine Lebensdauer von nicht einmal neun Monaten ist selbst für die so volatile Gastronomieszene eine erstaunlich kurze Zeitspanne.

Im Gespräch mit Falstaff verriet der kosmopolitische Koch, dass es leider zuletzt nicht zu überbrückende Auffassungsunterschiede mit dem Besitzer gab. Dem Vernehmen nach wollte Laliberté das Niveau der Küche aufgrund wirtschaftlicher Zwänge nicht downgraden und zog die entsprechenden Konsequenzen. Die gute Nachricht ist, dass Laliberté in Wien bleiben will und ihm schon Angebote vorliegen. Eine Entscheidung soll schon Anfang Jänner getroffen werden. Die Nachfrage nach dem Spitzenkoch, der unter anderen bei den ­Pariser Drei-Sterne-Köchen Alain Ducasse, Alain Passard (»L’Arpège«) und Pascal Barbot (»L’Astrance«) gewerkt hat, ist offenbar groß.

von Bernhard Degen

Alexander Bachl
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