Genuss braucht Zeit
Im Lesach- und Gailtal liegt die erste »Slow Food Travel Region« der Welt. Wer das Tal und seine Produzenten besucht, macht unweigerlich eine Reise zurück zu den Wurzeln des Geschmacks.
Zeit und Ruhe – in der Hektik unseres Alltags stehen diese Begriffe oft nicht an erster Stelle der Agenda, dabei wäre es manchmal so einfach. Und wenn man das Zeithaben und Sich-Zeit-Lassen auch noch mit Genuss verbinden kann, dann ist man dem kulinarischen Himmel schon sehr nahe.
Im Gailtal und im Lesachtal ist diese Langsamkeit im besten Wortsinn daheim und mit ihr die kulinarischen Entdeckungen und Besonderheiten, die die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen stillen. Mit den Querdenkern und Dickschädeln aus dem Tal, die das alte Wissen und das traditionelle Handwerk wieder neu beleben, reist man entspannt zu den Wurzeln des Geschmacks.

Einer, der die Philosophie der besonderen Produkte schon lange mit Engagement vertritt, ist Herwig Ertl, Edelgreißler aus Leidenschaft und nun Präsident des »Slow Food Convivium Alpe Adria«. Sein Slogan »BIO – Bin in Ordnung« hallt schon lange durch das Tal, und in seinem Genussuniversum duftet es nach Heimat und immer nach dem Besten von »seinen« Produzenten aus dem Alpen-Adria-Raum. Er lebt sein Motto: »Probieren, verkosten, entdecken«, und Zeit sollte man auch hier mitbringen, denn seine Regale sind stets gefüllt mit ganz besonderen Köstlichkeiten.
Reise zum Ursprung

Brot im Lesachtal backen, beim Käsen auf der Gailtaler Bischofalm Josef Warmuth über die Schulter schauen, die Kräuter des Lesachtals verkosten, bei Sepp Brandstätter das »Erlebnis Landmais« entdecken, Bier brauen, bei der Speckherstellung dabei sein, sehen, wie Imkerei funktioniert – das alles steht hinter dem Namen Slow Food Travel Alpe Adria Kärnten.
Man kann mit einem »Slow Food Travel«-Frühstück starten, dann über den Mühlenweg im Lesachtal wandern oder im »Biedermeier Schlössl Lerchenhof« in Hermagor bei Speckmeister Hans Steinwender vorbeischauen, um zu sehen, wie der besondere Gailtaler Speck produziert wird. Zur Erholung taucht man dann beim Daberer in St. Daniel in eine duftende Kräuterwelt ein.

Das und noch einiges mehr kann man bei einer kulinarischen Reise in diesem besonderen Eck Österreichs im Zuge der »Slow Food Travel«-Programme entdecken. Kulinarisch liegen das Gail- und das Lesachtal am Schnittpunkt dreier Kulturen: Italien, Slowenien und Österreich. Die Küchenkreationen des Tals zeigen diese Verbundenheit auf höchstem Niveau. Den Produkten Zeit geben und mit der Natur und ihren Ressourcen sorgsam umgehen, das wird im Tal groß-geschrieben. Mitbringen sollte man einfach nur Zeit. Und die Offenheit, Geschmäcker von früher wieder zu erleben.

Auf dem Weg zu den besonderen Genuss-Orten sollte man unbedingt in der kleinen Stadt Hermagor haltmachen. Hier kocht Manuel Ressi, der im »Steirereck« sein Handwerk gelernt hat, im alteingesessenen »Bärenwirt« und füllt diesen mit köstlichen, frischen Ideen, inspiriert von allem, was die Region hergibt. Er sammelt seine Kräuter an den Ufern der Gail oder zieht sie in seinem Garten und inspiriert im besten Slow-Food-Sinn die Produzenten des Tals, alte Gemüsesorten wie etwa die Martinzen-Erdäpfel wieder anzubauen. Er ist auch einer, der sein Wild vom Jäger vor Ort bekommt und der die besten Geschmäcker Europas mit den traditionellen Produkten des Gailtals verbindet. Und er ist einer, dem die Koch-Inspirationen nicht so leicht ausgehen.
INFO
BärenwirtBei Manuel Ressi kommt Slow Food in den Topf.
Hauptstraße 17,
9620 Hermagor
www.manuelressi.com
Edelgreißler Herwig Ertl
Erste Adresse für Alpe Adria Slow Food.
Hauptplatz 19
9640 Kötschach-Mauthen
www.herwig-ertl.at
Slow Food Travel Region
Alle Produzenten, Workshops und Führungen findet man kommentiert unter: www.slowfood.travel
Aus dem Falstaff Kärnten Spezial