Johann Lafer fordert Veränderungen in den Küchen – auch in der absoluten Spitze.

Johann Lafer fordert Veränderungen in den Küchen – auch in der absoluten Spitze.
© Mike Meyer

Johann Lafers Rundumschlag gegen die Spitzengastronomie

Zu wenig Geld, schlechtes Arbeitsklima und zu wenig Personal in der Folge. Der TV-Koch teilt aus.

»Man hat in der Gastronomie die Menschen zu lange überfordert und für die Überforderung zu wenig bezahlt«, erklärt TV-Koch Johann Lafer. Der gebürtige Steirer sieht darin auch einen Grund für den Personalmangel, mit dem sich viele Gastronom:innen gerade konfrontiert sehen – auch auf absolutem Top-Niveau. Ein wichtiger Grund, aber nicht der einzige. Neben schlechter Bezahlung kritisiert Lafer auch den Umgangston in den Spitzenküchen. »Auch die Behandlung der Mitarbeiter – das kann man vergessen. Wie es manchmal in der Küche zuging, das kannst du bei der Bundeswehr machen, aber nicht mal da ist das noch okay. Wo sind wir denn?«, erklärt er.


Johann Lafer durften wir bereits im Falstaff-Podcast begrüßen. Im Gespräch mit Chefredakteurin Lisi Brandlmaier erzählt der Fernsehkoch von seinen Anfängen in Graz und wie er schlussendlich vor der Kamera landete. Die ganze Folge hören Sie hier.


Das Warten auf Reaktionen

Dass Lafer ohne Frage Einblick in die Szene hat, ist klar. Er führte selbst jahrelang ein Sternelokal. Wie die Kritik bei seinen Kolleg:innen ankommt, steht dabei aber auf einem anderen Blatt, bemühten sich doch gerade viele Spitzengastronom:innen beim Thema Arbeitsklima um ein besseres Image. Die Kritikpunkte Lafers sind selbstverständlich keine neuen, lassen zum jetzigen Zeitpunkt, zu dem sich die Szene nach zwei coronageprägten Jahren wieder zu erholen beginnen könnte, aber dennoch aufhorchen. Ob und welche Reaktionen (vielleicht auch Maßnahmen) es auf die Kritik geben wird, darf also mit Spannung verfolgt werden. (APA)

Redaktion
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