Genießen ohne tierische Produke

Genießen ohne tierische Produke
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Top 5 vegane Alternativen

Vegane Alternativen zu tierischen Lebensmitteln liegen immer mehr im Trend. Und das ist nicht verwunderlich, tun sie doch dem Geschmack keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Das sind die neuesten und überaus köstlichen veganen Alternativen zu Milch, Käse, Ei, Fleisch und Fisch.

Pflanzliche Ernährung boomt. Nicht nur aus ethischen und ökologischen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, tierische Produkte von ihrem Speiseplan zu streichen. Laut einer Studie von »Swissveg« hat sich die Zahl der Veganer in der Schweiz und in Liechtenstein im vergangenen Jahr verdoppelt. Dass vegane Ernährung keineswegs mit Verzicht gleichzusetzen ist, zeigt die immer größer werdende Produktpalette veganer Alternativen zu Fleisch, Fisch, KäseMilch, Joghurt, Sahne, Rahm, Butter und Ei.

Das sind die fünf wichtigsten pflanzlichen Alternativen zu den konventionell tierischen Produkten.  

Milch, Joghurt, Sahne und Butter

Wer sich konventionell ernährt, greift bei Milchprodukten zwangsläufig zu jenen aus Kuhmilch. Lange wurde Kuhmilch als besonders gesund beworben, doch moderne Forschungen stellen die gesundheitsförderne Wirkung von Kuhmilch immer häufiger in Frage. Und die zunehmende Industrialisierung der Tierhaltung wird nicht nur aus Sicht des Tierwohls immer bedenklicher –auch die Futtermethoden, insbesondere das Soja, für dessen Anbau tagtäglich große Flächen des Regenwaldes gerodet werden, veranlassen immer mehr Menschen dazu, sich nach Alternativen umzusehen. Die pflanzlichen Milchersatzprodukte enthalten weniger Fett als Kuhmilch, dafür aber viel wertvolles Protein, gesunde ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe.

Die Auswahl an pflanzlichen Drinks ist schon jetzt riesengroß: Neben Soja-, gibt es Hafer-, Reis-, Mandel-, Cashew-, Haselnuss-, Kokos-, Hanf-, Hirse-, Dinkel-, Erbsen- und Lupinendrinks. Das Beste daran: Pflanzendrinks lassen sich in der Küche gleich verarbeiten, wie Kuhmilch. Geschmacklich variieren sie aber stark. Daher sollte man hier am besten selbst testen, mit welchem Drink der Kaffee, der Kuchen, die Béchamelsauce oder der Pudding am besten harmoniert.

Fast so groß, wie bei den Pflanzendrinks ist inzwischen auch die Auswahl an veganen Joghurts. Besonders beliebt: Soja-, Hafer-, Kokos- und Mandeljoghurt.

Vegane Butter, auch als Margarine bekannt, unterschiedet sich geschmacklich kaum mehr von der konventionellen.

»Aber bitte mit Sahne?« Nicht unbedingt, denn neben Sojasahne, mit der selbst Sahnetorten problemlos vegan gelingen, sorgen auch Kokosmilch und diverse Mus-Sorten aus Nüssen für eine herrlich cremige Konsistenz. Unser Tipp: Besonders gut eignen sich hierfür Tahin (Sesammus), Cashewmus und Mandelmus.

Eine große Auswahl an pflanzlichen Milchprodukten bietet zum Beispiel das schwedische Unternehmen »Oatly« oder auch »Violife«, die neben veganer Butter auch veganen Käse anbieten.

Käse

Bei veganem Käse ist die Auswahl zwar bei weitem noch nicht so groß, wie bei den Pflanzendrinks. Doch auch hier wächst die Produktpalette stetig an. Es gibt Käse am Stück, Frischkäse, Mozzarella und Parmesan - alles vegan natürlich!

Die einfachste Alternative zu Käse sind übrigens Hefeflocken, die man ganz einfach über Nudeln, Pizza oder die Lasagne streuen kann.

Der Burgenländische Bio-Betrieb »Keesu« bietet pflanzliche Käsealternative aus Hanf, Mandeln, Lupinen sowie Soja (in Weißschimmel gereift) an. Von »Lord of Tofu« gibt es Bio-»Tofu-Chäse« am Stück, »Happy Cheeze« bietet Käsestücke auf Cashewnussbasis und Veggy Friends produziert Schnittkäse auf Kokosölbasis. 

In diesem Kontext besonders spannend ist auch Tempeh, ein Fermentationsprodukt, das man als veganen Camembert verstehen könnte. Es besteht aus Sojabohnen, die gekocht und mit einem Edelschimmelpilz behandelt wurden.

Ei

Bei Backwaren, wie Torten, Kuchen, Keksen, Waffeln und Crêpes, aber auch bei luftigen Desserts, wie Mousse au Chocolat oder Tiramisu sowie bei herzhaften Gerichten, wie der Quiche sind Eier häufig ein unverzichtbarer Bestandteil. Denn sie fungieren als Backtrieb- bzw. Bindemittel und Feuchtigkeitsspender. Gut, dass es mittlerweile auch hier einige pflanzliche Alternativen gibt, so dass Veganer auch auf diese Köstlichkeiten nicht verzichten müssen.

Tipp: Als Verdickungs- und Bindemittel eignen sich besonders gut Haferflocken, gemahlene Lein- oder Chiasamen, Johannisbrotkern- und Kichererbsenmehl. Aber auch Mais- und Kartoffelstärke kommen immer häufiger zum Einsatz.

Besonders originell ist übrigens »Aquafaba«. Hierbei handelt es sich um das Wasser gekochter Kichererbsen (am besten aus der Dose), das sich wie Eischnee aufschlagen lässt und gerne für Cremen eingesetzt wird. Also bitte nicht wegschütten!

Für den typischen Ei-Geschmack sorgt Kala Namak (auch bekannt als Schwarzsalz oder indisches Salz). Das vulkanische Salz ähnelt aufgrund seines hohen Schwefelgehalts dem Ei-Aroma am meisten.

Personen, die sich vergan ernähren und die Lust auf ein Rührei oder Omelette haben, müssen auch darauf nicht verzichten. Bei »Greenforce« gibt es »Easy To Mix Veganes Ei« auf Basis der deutschen Ackerbohne, mit dem die Eierspeise problemlos gelingt.

In der Schweiz wird bereits das erste vegane Ei verkauft, das optisch und geschmacklich an ein »echtes« hartgekochtes Hühnerei erinnert. Es heißt »V-Love The Boiled« und besteht aus Soja-Protein sowie Calciumphosphat.

Fleisch

Auch in Sachen Fleisch bietet die Welt der Pflanzen zahllose Alternativen, von Tofu, Lupinen, Seitan, Jackfrucht und Pilzen bis hin zu Kichererbsen, Bohnen und anderen Hülsenfrüchten.

Studien zufolge sollen pflanzliche Fleischersatzprodukte in 20 Jahren 60% des Marktanteils der Fleischwaren ausmachen. Das Schweizer Startup »Planted« bietet eine große Auswahl pflanzlicher Fleischersatzprodukte, die auch schon in der Spitzengastronomie zum Einsatz kommen. Ein Beispiel hierfür ist Sternekoch Tim Raue, der gerade eine eigene »Planted Limited Edition« auf den Markt gebracht hat. Doch auch» Beyond Meat« bietet ein großes Sortiment an veganen Fleischalternativen und das Mühlviertler Unternehmen »Hermann Fleischlos« setzt bei seinen vegetarischen Fleischaltenativen ganz auf die Kraft des Kräuterseitlings.

Fisch

Die Überfischung der Ozeane mit seinen gravierenden Auswirkungen auf dieses sensible Ökosystem, bewegt immer mehr Menschen dazu, auch ihren Fischkonsum in Frage zu stellen. Auch wenn das Angebot an veganem Fisch bei weitem noch nicht so groß ist, wie das von pflanzlichem Fleisch, schwemmen immer mehr spannende Fischalternativen auf den Markt, wie zum Beispiel veganer Räucherlachs und vegane Fischstäbchen von »Veganz« oder der vegane Thunfisch »TU-NAH« von «BettaF!sh«, der aus Bio-Meeresalgen und Bio-Ackerbohnen produziert wird und frei von Soja und Weizen sowie Hefeextrakt und künstlichen Aromen ist. Pizza- und Sandwich-Liebhaber dürfen sich nun freuen, denn ab März kommt »TU-NAH« auch nach Österreich.

Veganer Fisch basiert meist auf Meeresalgen – ein besonders zukunftsweisendes nachhaltiges Nahrungsmittel, denn Algen benötigen weder Ackerland noch Süßwasser, Dünger oder Pestizide und helfen darüber hinaus dem fragilen Ökosystem dabei in sein Gleichgewicht zurückzufinden. Dazu sind Algen reich an Mineralien, Vitaminen, Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren.

Paula Pankarter
Paula Pankarter
Redakteurin Online
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