VDP Online-Versteigerung mit starken Resultaten
Bei der Weinversteigerung des VDP.Rheingau, die in diesem Jahr erstmals online stattfand, wurden Spitzenpreise von 18.000, 15.000 und 10.000 Euro – pro Flasche erzielt.
5000 Euro: Magnum-Kiste »Geheimrat J«
Zwei 100-jährige Spätburgunder
Zwei außergewöhnliche Coups gelangen auch dem Hausherrn der Auktion, Dieter Greiner von den Hessischen Staatsweingütern. Aus den Raritätenbeständen des Klosterkellers hatte Greiner zwei Hundertjährige ins Rennen geschickt: einen 1921er Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder, und eine Trockenbeerenauslese aus dem Erbacher Marcobrunn, ebenfalls 1921. »Dieses Jahr war extrem trocken und heiß, in der ganzen Vegetationsperiode fielen nur 122 Millimeter Niederschlag. Doch wie diese beiden Weine heute dastehen, das gibt uns Mut auch für die derzeitige Klimaphase«, sagt Greiner.
Der Spätburgunder habe keinerlei Brauntöne, der typische Assmannshäuser Duft (»ledrig, speckig«) sei von einem ganz feinen Gaumenauftritt begleitet, der »noch Zug hat«. Die Trockenbeerenauslese beschriebt Greiner als »ziseliert mit super Säure, ungemein fein«. Der 100-jährige Spätburgunder war einem anonymen Käufer 10.000 Euro wert, die Trockenbeerenauslese 15.000 Euro.
Gegen rechtsextremes Gedankengut
Der Kaufpreis des 1921er Assmannshäusers geht übrigens als Spende an die Philipp-Kraft-Stiftung in Eltville, die sich die Förderung des Demokratiebewusstseins bei Jugendlichen zum Ziel gesetzt hat. Das Engagement für diese Stiftung, die sich auch den Kampf gegen Rassismus und rechtsextremes Gedankengut zur Aufgabe gemacht hat, führte zu einem Schwung von Hass-mails, die teils auch von gefakten e-mail-Konten aus an die Staatsweingüter geschickt worden waren. »Dass es solche Reaktionen gibt«, folgert Greiner, »zeigt, wie richtig und wichtig es war, genau diesen Spendenzweck auszuwählen«.