Wien: »Meinl am Graben« schließt für Umbau
Während der Sommermonate bleibt der Feinkost-Tempel in der Wiener City zu und wird neu gestaltet. Zur Überbrückung wird es ein Pop-Up geben. Restaurant und Weinbar werden dauerhaft geschlossen.
Was im Jahr 1950 als kleine Greisslerei begann, ist heute wohl DIE Wiener Adresse, wenn es um hochwertige Genussprodukte und Feinkost geht. Der »Meinl am Graben« verzeichnet heute einen Jahresumsatz von 22 Millionen Euro, beschäftigt 170 Mitarbeiter und ist zu einem Synonym für erlesene Delikatessen geworden.
Um diesen künftig noch mehr Platz zu bieten, schließt das traditionsreiche Haus mit 3. Juni über die Sommermonate und unterzieht sich einer Renovierung. »Dem ›Meinl am Graben‹ steht eine Verjüngungskur bevor«, erzählt Herbert Vlasaty, Vorstand der Julius Meinl AG, im Rahmen eines Pressegesprächs. Eher der Feinkosttempel vorübergehend schließt soll es noch einen Abverkauf geben, die Wiedereröffnung des neuen »Meinl am Graben« ist dann für Anfang Oktober 2021 geplant.
Erfolgsgeschichte eines Traditionshauses
»Der ›Meinl am Graben‹ ist der Avantgardist des Genusses«, so Geschäftsführer Udo Kaubek. Und weiter: »Wir sind für viele Produzenten der exklusive Direktvermarkter. Dabei sind wir auch stets auf der Suche nach neuen Genussideen«. Man wolle der Zeit voraus sein und Trends frühzeitig aufgreifen, um den Kunden ein umfassendes Genusserlebnis zu bieten. So hat »Meinl am Graben« auch innovative und ausgefallene Produkte wie die Noix Gras, eine zu 100 Prozent vegetarische Foie Gras, im Sortiment.
»Meinl am Graben« – Das Sortiment
- Aktuell rund 17.000 Produkte
- Darunter fast 400 Käsesorten
- Erlesene Delikatessen wie Kaviar und Trüffel
- Weinraritäten unter anderem aus Bordeaux
- Exklusive Spirituosenabteilung
- Eine hauseigene Confisserie & Patisserie
- Eigenmarke Julius Meinl mit rund 350 Artikeln, darunter selbst gemachte Würste oder hausgereiftes Dry Aged Beef


Umbau für rund sieben Millionen Euro
Der letzte Umbau erfolgte 1999, nun sei es an der Zeit für eine Erneuerung in allen Bereichen. »Nach 22 Jahren machen sich die Abnutzungen im Haus immer mehr bemerkbar«, so Herbert Vlasaty. Betroffen von den Umbauarbeiten sind unter anderem die Haustechnik, die Kühlung und der Boden. So wird die bisherige Klimaanlage beispielsweise durch eine Fernkälte-Anlage ersetzt, um die Energieeffizienz zu verbessern.Aber auch das Interieur und die Warenpräsentation sind von der Renovierung betroffen. Durch die neue Flächenaufteilung im Innenbereich mit einer zukünftigen Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern soll eine Erweiterung des Sortiments ermöglicht werden. »Obst, Gemüse und das Tiefkühl-Sortiment werden gestrafft. Dafür werden andere Bereiche wie unsere beliebte Fleisch- und Fischabteilung vergrößert«, erklärt Udo Kaubek.