Wiener Gastronomen fordern ganzjährige Schanigärten

Ab Mai 2018 soll es ein komplettes Rauchverbot in der Gastronomie geben, darauf hat sich die Regierung geeinigt. Bei dem Beschluss haben sich die Verantwortlichen aber noch keine Gedanken gemacht, was das für Anrainer bedeuten mag. Der Wiener Branchenvertreter Peter Dobcak ist mit der Regelung nicht glücklich und sorgt sich vor Anzeigen und Strafen: »Was nützt uns eine teilweise Abgeltung der Investitionen, wenn wir in Kürze dieses Geld durch Strafen wieder an den Staat zurückzahlen müssen? Ich sehe noch weit und breit keine Lösung für die zu erwartenden Anrainerbeschwerden wegen Lärm und Zigarettenrauch im Freien. Solange der Gastronom dafür zur Verantwortung gezogen wird, obwohl der Gesetzgeber das Rauchen im Lokal verbietet, ist für mich dieses Gesetz nicht komplett«, sagt der Obmann der Gastronomie in der Wiener Wirtschaftskammer.

Besonders wichtig sind dem Betreiber des Studenten-Lokals »La Boule« im 8. Bezirk folgende Punkte:

• Der einzelne Gastronom darf bei Lärm- und Geruchsbelästigung durch Gäste vor seinem Lokal nicht verantwortlich gemacht werden, daher Anpassung des § 113 der Gewerbeordnung (Anm.: Sperrstundenregelung) erforderlich
• Keine Verkürzung der Sperrstunde aufgrund von möglicher Lärmbelästigung der Anrainer durch rauchende Gäste
• Einfache behördliche Genehmigung für das Aufstellen von Rauchertischen samt »Heizschwammerln«
• Möglichkeit für die Aufstellung von Schanigärten das ganze Jahr über
• Die Konsumation von Getränken vor dem Lokal muss gestattet werden

Dobcak verweist auf 300.000 gesammelte Unterschriften gegen das Tabakgesetz und sorgt sich, dass die »Gastronomie komplett auf der Strecke bleibt«. Nach einer Reihe von belastenden Maßnahmen (Stichwort Allergenverordnung) wird der Politik die Argumentation gegen die Forderungen der Wirtschaftskammer schwer fallen.

Details zum Tabakgesetz

Hintergründe zur Allergenverordnung

(Redaktion)