Das Team der Produktion »Zum Schwarzwälder Hirsch« darf auf den renommiertesten Medienpreis Deutschlands hoffen.

Das Team der Produktion »Zum Schwarzwälder Hirsch« darf auf den renommiertesten Medienpreis Deutschlands hoffen.
© RTL / Thomas Niedermüller

»Zum Schwarzwälder Hirsch«: Sendung mit Tim Mälzer für den 59. Grimme-Preis nominiert

In »Zum Schwarzwälder Hirsch« greift Mälzer das Thema Inklusion auf und zeigt, dass in der Gastronomie Platz für jedes Talent und jeden Charakter ist. Nun ist die TV-Produktion für den Grimme-Preis 2023 nominiert.

In seiner TV-Sendung »Kitchen Impossible« stellt sich Tim Mälzer regelmäßig neuen Herausforderungen, die ihn bis ans Limit bringen. Während vergangene Woche erst die neuen Duelle und Gegner der achten Staffel bekanntgegeben wurden, folgt gleich eine weitere Meldung, die den Spitzenkoch mehr als freuen dürfte: Denn seine Sendung »Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer« ist für den diesjährigen Grimme-Preis in der Kategorie »Unterhaltung« nominiert. 

Keine reine Koch-Show

In dem TV-Format arbeitet Tim Mälzer an der Seite von 13 Menschen mit Down-Syndrom in Küche und Service, um sie fit für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu machen. Innerhalb von nur drei Monaten lernen die Teilnehmer im »Hofgut Himmelreich« im Breisgau – einem der ersten inklusiven Unternehmen Deutschlands – möglichst selbständig in den Bereichen Service und Küche zu arbeiten. Um eine reine Koch-Show handelt es sich dabei allerdings nicht: »Wir wollen beweisen, dass Mitmenschen mit einer Beeinträchtigung genauso ihren Beitrag zu einem Unternehmen liefern können«, erklärt Albrecht Schwerer, Geschäftsführer der Diakonie-Einrichtung, in einer Presseaussendung. 

Tim Mälzer (r.), Tanino.
© RTL / Thomas Niedermüller
Tim Mälzer (r.), Tanino.

Für Mälzer schien das Projekt neben seinen Challenges in »Kitchen Impossible« diesmal eine weitaus größere Herausforderung darzustellen: »Ich habe selbst noch keine wirkliche Ahnung, worauf ich mich da einlasse«, verriet der Star-Koch vor Produktionsbeginn und erklärte später in einem Stern-TV-Interview: »Mir hat dieses Projekt am Anfang wahnsinnig viel Angst gemacht.« Umso positiver war für Mälzer dann aber die eigentliche Erfahrung: »Was dabei rausgekommen ist, war einfach zauberhaft.« 

Thema Inklusion

Statt lediglich ein Restaurantkonzept samt Menschen mit Down-Syndrom auf die Beine zu stellen, erklärt Tim Mälzer, dass eigentlich 14 anstelle von 13 Schülern in dem Format begleitet wurden: »Dazu gehöre ich nämlich auch. Ich habe wahnsinnig viel entdeckt und viel über mich erfahren«, erklärt der 52-Jährige. Unterstützung erhielt Mälzer auch von Schauspieler André Dietz, dessen Tochter mit dem Angelman-Syndrom zur Welt kam und der sich ebenfalls für das Thema Inklusion einsetzt: »Wir haben ganz persönlich über die Jahre gemerkt, wie Inklusion in Deutschland funktioniert. Nämlich gar nicht mal so gut.« Umso wichtiger sei es, das Thema aufzugreifen und zu zeigen, dass jeder Mensch ganz eigene Stärken mitbringt.

Diversity-Aspekt

Bei den Nominierungen für den 59. Grimme-Preis spielt das Thema Vielfalt in der Gesellschaft auch unter den anderen Produktionen eine große Rolle: Denn neben dem Format »Zum Schwarzwälder Hirsch«, das durch »Vitamedia Film« produziert und im Herbst 2022 auf »VOX« ausgestrahlt wurde, reihen sich weitere neun Nominierungen in das Rennen um den begehrten Preis: So auch »Queer Eye Germany« (Netflix), »Down the Road« (SWR) oder »ANDAZ – Der diverse Talk« (WDR). Insgesamt wurden aus mehr als 780 Einreichungen schließlich 69 Produktionen und Einzelleistungen für den 59. Grimme-Preis 2023 ausgewählt. 

Bekanntgabe im März

Bereits am 28. Januar berät die Jury über die Vergabe von 16 möglichen Grimme-Preisen, am 21. März 2023 soll dann die Bekanntgabe im »Filmhaus Köln« stattfinden, gefolgt von der Verleihung am 21. April 2023 im Theater der Stadt Marl. Auf Instagram schreibt Mälzer zu den News: »Die Freude zur Nominierung ist riesig. Jetzt heißt es Daumen drücken.«


Tim Mälzer im Stern-TV-Interview vom 26.10.2022.


Pia Schorlemmer
Pia Schorlemmer
Autorin
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