Der Blaue Silvaner stellt so etwas wie das Mysterium des Rebsortenspiegels im deutschsprachigen Raum dar. Angebaut wird er auf nur wenigen Hektar, die statistisch kaum erfasst sind, man kann aber von gut 30 Hektar Rebfläche mit Schwerpunkt in Franken ausgehen. Die Weine des Blauen Silvaners sind daher rar und nur sehr schwer zu bekommen, belohnen den Finder aber mit einem dichten und komplexen Geschmack, der entfernt an einen hochwertigen Grünen Veltliner oder an einen guten ungeholzten Chardonnay erinnert. Sein Name geht auf die rötliche Einfärbung der Traubenschale im Endstadium der Reife zurück. Über seinen Ursprung und seine Herkunft existieren nur Vermutungen und Theorien. So soll er vermutlich im 17. Jahrhundert aus dem Donauraum nach Deutschland gelangt sein. Ob es sich um eine Mutation des Grünen Silvaners handelt, wie manche vermuten, oder um die Urform des SIlvaners überhaupt, ist bis heute nicht erforscht. DIe Schale des Blauen Silvaners ist relativ dick, sodass er sich als ziemlich resistent gegen Fäulnis erweist und spät ausreift. Seine Statur ist kräftig, und er bringt bei Vollreife der Trauben einen mittleren, aber zuverlässigen Ertrag. Die Weine werden fast immer trocken ausgebaut und sind im Idealfall harmonisch mit einem guten Säuregerüst und mit einer feincremigen Mineralität ausgestattet.
Diese Rebsorte ist auch bekannt unter den Namen:
Blauer Österreicher, Blauer Reifler, Blauer Schönfeilner, Bodenseetraube, Bodenseeburgunder, Blauer Zierfahndler, Schwarzer Österreicher, Schwarzer Cirifandel, Schwarzer Silvaner, Sylvaner Bleu