Die Geschichte des österreichischen Weinbaus reicht zurück bis in die Zeit 3000 v.Chr., wie der Fund von Traubenkernen in Krems beweisen. Lange Zeit war es eher ruhig um den Weinbau im Land bestellt, bis der Weinskandal von 1985 eine aus heutiger Sicht positive Zäsur brachte, denn in der Folgezeit begann eine groß angelegte Qualitätsrevolution im Land, auch unterstützt durch anstehende Generationswechsel in den Weingütern, als jüngere, hervorragend ausgebildete Winzer in die Betriebe ihrer Eltern einstiegen. Ca. 45.000 Hektar Rebfläche kann Österreich heute vorweisen, verteil zum allergrößten Teil auf den Osten des Landes von Nord nach Süd. Knapp 20 Hektar verteilen sich aber auch im Westen auf Weingärten in Vorarlberg und Tirol. Ca. 65% der Rebfläche ist mit Weißweinsorten bestockt, diese liegt eher im Nordosten des Landes mit so berühmten Regionen wie Wachau, Kremstal, Kamptal und Weinviertel. 35% entfallen auf Rotwein, der im Burgenland im Süden rund um den Neusiedlersee erzeugt wird. Im tiefen Süden, in der Steiermark wird wiederum vorwiegend Weißwein angebaut, allen voran der Sauvignon Blanc, den Fachleute und Liebhaber zu den besten ihrer Art auf der Welt zählen. Mit dem herzhaften, säurebetonten roséfarbenen Schilcher hat die Weststeiermark zudem eine ganz besondere Weinspezialität zu bieten Niederösterreich kann mit dem Grünen Veltliner eine Rebsorte vorweisen, die Weißweine hervorbringen kann, die zu den großen und unvergleichlichen Weißweinen der Welt zählen. Aber auch die Rieslinge bieten hier eine eigene und sehr originäre Stilistik. Mit den einheimischen Weißweinsorten Rotgipfler, Zierfandler und Neuburger hat aber auch die noch junge Region Thermenregion südwestlich von Wien hervorragende und originelle Weine zu bieten. Den Gegenpart zu den großen Weißweinen bieten die Rotweinsorten Zweigelt und Blaufränkisch, aus denen teilweise Rotweine entstehen, die keinen internationalen Vergleich zu scheuen brauchen. Das gilt auch für die hier erzeugten Pinot Noirs. Eine Besonderheit stellt die die Hauptstadt Wien, denn dies ist die einzige Stadt der Welt, die ein Weinbaugebiet innerhalb der Stadtgrenzen beheimatet. Mit dem „Gemischten Satz“ -das bedeutet, dass verschiedene Rebsorten in einem Weingarten wachsen und gemeinsam geerntet und verarbeitet werden- gibt es dazu noch einen sehr originellen und gefragten Weißwein. Die kulinarische Szene Österreichs hat auch einiges zu bieten, Wiener Schnitzel, Tafelspitz und Kaiserschmarrn sind längst internationale Klassiker. Wien und Salzburg können mit Sterne-Restaurants aufwarten, wobei das „Steirer Eck“ in der Metropole Wien es regelmäßig in die Pellegrini-Liste der 100 besten Restaurants der Welt schafft.
Weinbaugebiete in Österreich
Burgenland
Unter dem Einfluss des pannonischen Klimas wachsen auf insgesamt 13.100 Hektar Rebfläche im östlichsten Bundesland elegante Weißweine, die körperreichsten Rotweine Österreichs und Süßweine von Weltruf. Dabei gibt es bei den natürlichen Voraussetzungen nicht zu unterschätzende...
Weinviertel
Das Weinviertel ist ein vielfältiges, offenes und einladendes Land. Weingärten auf sanften Hügeln wechseln sich ab mit im Wind wogenden Kornfeldern. Außergewöhnliche Kulturdenkmäler und verträumte Kellergassen prägen die weite Landschaft. Mehr als 13.356 Hektar sind hier mit Reben...
Neusiedlersee
So gut wie alles ist möglich im Weinbaugebiet Neusiedlersee. Auf 7.649 Hektar Rebfläche reift an den Ufern des flachen Steppensees eine Sortenvielfalt in Weiß, Rot und Süß heran: von trockenen, frischen Weinen über Gehaltvolles und Aromatisches bis zu den weltberühmten Süßweinen, wobei in...
Wachau
Weltkulturerbe und bezaubernde Wohlfühllandschaft – das ist die Wachau, das enge Donautal zwischen Melk und Krems. Auf 1350 Hektar, teils auf steilen Terrassen, stehen hauptsächlich Grüner Veltliner und Riesling. Die Weinkategorien »Steinfeder«, »Federspiel« und »Smaragd« stehen für die...
Kamptal
Namensgeber ist der Kampfluss, und Langenlois hat als Stadt die größte Rebfläche. Mit 3.802 Hektar ist das Kamptal auch eines der größeren Weinbaugebiete des Landes. Kultur und Tourismus haben großen Stellenwert, verstärkt durch Heurige und Vinotheken. Mit dem Heiligenstein hat das Kamptal...
Steiermark
Es gibt sicherlich Weinbaugebiete, in denen wuchtigere und vor allem alkoholischere Weine reifen. Aber es gibt auf der ganzen Welt keine frischeren, brillanteren und daher auf elegante Weise herkunftstypischeren Gewächse als im Süden der Steiermark. Damit sind übrigens alle drei steirischen...
Kremstal
Könnten Weingärten reden, stünden im Kremstal spannende Diskussionen auf dem Programm. Schließlich verteilt sich die 2.243 Hektar große Rebfläche auf unterschiedliche Zonen: die pittoresken Zwillingsstädte Krems und Stein, die östlicher gelegenen Gebiete und die kleinen Weinorte südlich...
Leithaberg
Am Leithagebirge sind die Allrounder zu Hause. Kaum ein anderes Weinbaugebiet erlaubt eine solche Vielfalt an Weintypen wie die 3.576 Hektar am Westufer des Neusiedler Sees. Mit dem Ruster Ausbruch, einem der berühmtesten Süßweine der Welt, hat sich die Region auch eine eigene Weinidentität...
Südsteiermark
Die Südsteiermark steht für duftige, frische Weine, vor allem aus der Leitsorte Sauvignon Blanc. Doch auf den 2340 Hektar Rebfläche ist genügend Platz für ein breites Sortenspektrum vom Welschriesling über Morillon und Muskateller bis zum Traminer. Hier, in einer der reizvollsten...
Vulkanland Steiermark
Viele kleine Weininseln prägen das Weinbaugebiet Südoststeiermark, vor allem an den Hängen erloschener Vulkane, die dem Landschaftsbild seine Eigenart verleihen. Bewirtschaftet werden 1400 Hektar Rebfläche in konzentrierter Form rund um die Orte Klöch, St. Anna am Aigen und Straden. Eine...