Bei den Côtes du Rhône handelt es sich, im Gegensatz zu anderen Gebieten in Frankreich, nicht um eine einheitlich definierte Region. Eigentlich handelt es sich hier um zwei unterschiedliche Bereiche. Den landschaftlich spektakulärsten Teil bildet sicherlich die nördliche Rhône. Von hier kommen die besten Syrah- und Viognier-Weine, allerdings nur in einer sehr limitierten Produktion. In den kleinen Subregionen Côte Rôtie und Saint-Joseph stehen die Reben auf kargem Granitboden auf Terrassen. Hier werden die Weine fast ausschließlich aus Syrah erzeugt, eine kleine Beigabe der Weißweinsorte Viognier ist erlaubt, diese Praxis ist aber heute weitestgehend unüblich. Vor Probleme stellt Reben und Winzer der scharfe Fallwind Mistral - wie fast überall an der Rhône. Direkt neben der Côte Rôtie liegt die kleine Region Condrieu, berühmt für Weißweine der Sorte Viognier. Diese spielt auch die Hauptrolle in der daran anschließenden kleinsten kontrollierten Herkunft Frankreichs - Château Grillet. Diese gerade einmal drei Hektar große AOP gehört tatsächlich auch nur einem einzigen Erzeuger. Weiter südlich stößt man auf die Weinberge von Cornas, ebenfalls geschätzt für hochwertige Syrah-Weine. Gegenüber erhebt sich mit dem Hermitage-Weinberg ein Monument des französischen Weinbaus an der Rhône. Die Weine sind sehr hochwertig und rar, Paul Jaboulets Hermitage "La Chapelle" genießt sogar großen Kultstatus. Umgeben wird dieser Weinberg von der Region Crozes-Hermitage, die für einfachere, aber keineswegs schlechtere Weine steht. Nach ca. 50 Kilometern stößt man auf die südlichen Weinberge der Côtes du Rhône. Bei den Rotweinen handelt es sich zumeist um Cuvées aus Grenache, Cinsault oder Carignan. Die kleine Produktion an Weißwein besteht zumeist aus Marsanne, Roussanne und Viognier. Die Weine der Côtes du Rhône, die bis zur Region Châteauneuf-du-Pape reichen, können gut sein, erreichen aber nicht die Klasse der nördlichen Rhône.