Der Mittelrhein ist – dank der Loreley – die Touristenattraktion im deutschen Weinbau. Als Anbaugebiet steht die Region allerdings im Schatten ihrer beiden berühmteren Nachbargebiete: des Rheingaus und der Mosel. Dabei stehen die Rieslingreben auch zwischen Bacharach und Boppard auf Schieferböden, und die Steilhänge des Mittelrheins können es problemlos an Dramatik mit denen der Mosel aufnehmen. Stilistisch hat der Riesling des Mittelrheins indes ein sehr eigenes Profil: Er ist strenger und kerniger als der Rheingauer, aber zugleich floraler und beeriger als derjenige der Mosel. In einem gleicht er jedoch den beiden Nachbarn: Die frucht- und edelsüßen Prädikate sind Weine von großem Reifevermögen. Dabei sind Spät- und Auslesen aus älteren Jahrgängen hervorragende Begleiter bei Tisch.