Die Geschichte der Champagne und ihres schäumenden Weines wurde, anders als in so gut wie allen anderen Weinbauregionen Europas, maßgeblich von Frauen bestimmt und beeinflusst. Eine der herausragenden Persönlichkeiten und Protagonistinnen war in diesem Punkt ganz sicher die Witwe Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin. Nach dem frühen Tod ihres Gatten Francois Clicquot, dem Sohn des Firmengründers Philippe Clicquot, der das Haus 1772 gründete, übernahm sie im Alter von nur 27 Jahren die Geschicke des Hauses und führte es erfolgreich an die Spitze der Region. Dazu gehörte etwa auch, dass sie quer durch Europa reiste, um ihren Champagner überall vorzustellen. Dabei stammte ihr Personal zumeist aus Deutschland, ihr langjähriger Kellermeister, der Schwabe Anton von Müller, erfand nebenbei um 1813 auch noch das Rüttelverfahren, wie man es heute kennt. Der Siegeszug des Champagners – vor allen Dingen an den Königs- und Fürstenhöfen Europas bis hin zum russischen Zarenhof – ist ihr zu verdanken. Ebenso die »Erfindung« des Jahrgangschampagners, der unter ihrer Regie 1819 eine triumphale Premiere feierte. Auch der erste Rosé-Champagner der Champagnergeschichte geht auf ihr Konto. So viel gäbe es da noch zu erzählen. Der Komponist Umberto Giordano würdigt in seiner Oper »Fedora« mit einer Arie den Champagner Veuve Clicquot, und der Dichter Wilhelm Busch formulierte: »Wie lieb und luftig perlt die Blase / Der Witwe Klicko in dem Glase.« Heute ist Veuve Clicquot eines der renommiertesten und berühmtesten Champagnerhäuser. Kenner und Liebhaber schätzen den weinigen Geschmack, der neben den Perlen auch die Qualität der Grundweine zur Geltung kommen lässt. Der Klassiker ist und bleibt der »Yellow Label«, in dessen Assemblage bis zu 60 Grundweine zum Zuge kommen können. Daneben gibt es natürlich auch einen Rosé-Champagner, einen Vintage, bestimmte Raritäten und am Ende der Spitze natürlich einen der berühmtesten Champagner überhaupt: Die Prestigecuvée »La Grande Dame« ist eine Hommage an Barbe-Nicole Clicquot und wird nur in den allerbesten Jahren erzeugt wird. Aber das Haus ist auch voll und ganz im Hier und Jetzt angekommen, die Website setzt Maßstäbe und auch im Umweltschutz ist man stark engagiert. So werden etwa aus den Traubenrückständen teilweise Verpackungen hergestellt.