Volle Körbe könnten 2023 die Ausnahme bleiben.

Volle Körbe könnten 2023 die Ausnahme bleiben.
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Extremwetter bedroht italienische Weinernte

Hitzewellen, Stürme, Brände und Überflutung – die immer öfter vorkommenden Extremwetterphänomene machen dem Wein zu schaffen. Italienische Winzer:innen befürchten nun signifikant geringere Erträge, wie die Landwirtschaftsvereinigung Coldiretti mitteilt.

Es ist ein Jahr der Extreme. Hitzerekorde werden quasi im Tagesrhythmus geknackt, Gebiete von Überflutungen und Stürmen heimgesucht und Weinbauern Italiens fürchten um ihre Erträge. Der Landwirtschaftsverband Coldiretti teilte mit, dass die nationale Weinproduktion um 14 Prozent zurückgehen könnte, im Süden des Landes, wo im Juni und Juli teilweise Temperaturen über 45 Grad erreicht wurden, würden Einbußen von bis zu 50 Prozent befürchtet. Auch in der Emilia-Romagna, wo schwerste Überflutungen viele Weingärten zerstört haben, sei die Lage derzeit sehr schwierig. Erst im Norden des Landes werden optimistischere Prognosen abgegeben. Das Piemont, die Lombardei und Venetien könnten trotz wiederholter Hagelstürme stabile Erträge verzeichnen – der Norden Italiens könnte dieses Jahr somit bis zu 65 Prozent des nationalen Weines produzieren.

Historisch schlechtes Jahr

»Die italienische Produktion wird voraussichtlich auf etwa 43 Millionen Hektoliter sinken, verglichen mit den 50 Millionen der letzten Saison, was 2023 neben 1948, 2007 und 2017 zu einem der schlechtesten Jahre in der Geschichte des italienischen Weinbaus im letzten Jahrhundert machen wird. Auf jeden Fall wird in Italien eine Qualitätsproduktion erwartet, aber was die Mengen betrifft hängt viel von der Entwicklung der Temperaturen und Niederschläge in den kommenden Wochen und den Auswirkungen des Klimawandels ab, wobei die Winzer immer mehr darauf achten müssen, den richtigen Zeitpunkt für die Ernte und die Verarbeitung im Keller zu wählen«, heißt es vonseiten Coldirettis.

Auch in Frankreich, wo derzeit vor allem Mehltau, der in Italien ebenfalls ausgebrochen ist, sowie schlechtes Wetter Probleme bereiten und Spanien, wo die Ernte um zwei Wochen vorgezogen werden musste, werden Ertragsrückgänge erwartet.


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Redaktion
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