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Anton Lebersorger im Interview: Vom Jungkoch zum Catering-Pionier

Anton Lebersorger zählt zu den besten Jungköchen der Welt. Gemeinsam mit seiner Partnerin und Sommelière Theresa Schmidt hat er nun mit »Lebersorger Catering« den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Im Interview teilt er ihre Vision eines modernen Caterings, ihre Leidenschaft für einzigartige Events – und den klaren Plan vom eigenen Restaurant.

Falstaff: Herr Lebersorger, als einer der 15 besten Jungköche der Welt haben Sie im Herbst Deutschland beim »S.Pellegrino Young Chef Academy Award« in Mailand vertreten. Jetzt haben Sie mit 26 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und eine eigene Catering-Firma gegründet. Ist das ein Vorstoß in Richtung eines eigenen Restaurants?

Anton Lebersorger: Bereits vor dem Finale stand für meine Freundin und mich fest, dass wir nach dem Wettbewerb gemeinsam etwas Eigenes aufbauen möchten. Die Frage war nur, ob wir uns für ein eigenes Restaurant entscheiden oder den Weg ins Catering einschlagen. Am Ende war für uns klar, dass wir unser momentanes Netzwerk bestmöglich nutzen wollen – ein Restaurant würde uns zum jetzigen Zeitpunkt zu sehr an einen Ort binden und einschränken.

Das heißt, Sie planen deutschlandweit unterwegs zu sein?

Unsere Produktionsküche befindet sich in Esslingen, wo alle Vorbereitungen getroffen werden. Wir beziehen unsere Lebensmittel aus der Region Stuttgart, darunter Fleisch vom Metzger und Gemüse von verschiedenen Höfen. Aber ich verfüge auch über eine mobile Küche, mit der ich für bis zu 150 Personen kochen kann. Sie ermöglicht uns Events überall durchzuführen und gleichzeitig auf unser Netzwerk zurückgreifen zu können.

Anton Lebersorger beim Finale des »S.Pellegrino Young Chef Academy Awards« in Mailand.
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Anton Lebersorger beim Finale des »S.Pellegrino Young Chef Academy Awards« in Mailand.

»Lebersorger Catering« soll kein gewöhnliches Catering-Unternehmen sein. Was machen Sie anders als andere?

Unser Ziel ist es, einzigartige und exklusive Veranstaltungen zu gestalten, die nicht dem Standard entsprechen. Unser Hauptaugenmerk wird auf Hochzeiten liegen, darüber hinaus planen wir 4-Hands-Dinner, Wine & Dine Abende sowie Kochkurse. Die Möglichkeit von Gastspielen in Restaurants, das Betreiben eines Foodtrucks oder die Entwicklung anderer Pop-up-Konzepte sind ebenfalls Teil unserer Planungen.

Möchten Sie das Catering-Geschäft gleichzeitig entstauben und zeigen, dass es auch modern geht?

Absolut. Wir wollen weg vom konventionellem Standard-Catering, bei dem getrocknete Petersilie das optische Highlight ist. Wir verzichten bewusst auf ein festes Portfolio. Stattdessen gehen wir auf unsere Kunden zu, fragen nach ihren Wünschen, lernen die Location kennen und erstellen individuelle Menüvorschläge. Unser Motto ist »Moderne Urigkeit«, es soll von schwäbischer oder regionaler bis hin zu internationaler Küche alles geboten werden.

Wenn ich dann mit Anfang 30 ein Restaurant eröffne, können sich die anderen warm anziehen.

Wie spiegelt sich ihre kulinarische Handschrift in ihrem Angebot wider?

Wir können uns optimal ausleben. Theresa, als Sommelière, bringt ihre fundierten Kenntnisse im Bereich Wein ein, während ich, durch meine Erfahrung in verschiedenen Küchen, die kulinarische Expertise mitbringe. Durch diese gegenseitige Ergänzung haben wir die Möglichkeit, Events individuell und ansprechend zu gestalten: Theresa präsentiert exzellente Weine, zu denen ich passende Gerichte kreiere.

Der Wunsch nach einem eigenen Restaurant besteht aber nach wie vor?

Das Catering ist für uns momentan eine aufregende Alternative. Wir überlegen trotzdem schon, ob es als zweites Standbein zu einem Restaurant später passt. Die Eröffnung eines eigenen Restaurants ist definitiv innerhalb der nächsten 5 Jahre geplant. Wenn ich dann mit Anfang 30 ein Restaurant eröffne, können sich die anderen warm anziehen.


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Anna Wender
Anna Wender
Redakteurin
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