Vielfalt als Motto: Die Speisen im »Möstel« nehmen kulinarische Einflüsse aus aller Welt auf.

Vielfalt als Motto: Die Speisen im »Möstel« nehmen kulinarische Einflüsse aus aller Welt auf.
© Möstel Feine Kost und Bewirtung

Neueröffnung Hamburg: Delikates Sharing im »Möstel«

Die Gastronomen Daniela und Christoph Möstel sind in den Küchen dieser Welt herumgekommen. Seit vergangenem Herbst führen sie in einem Walddorf des Hamburger Nordens ein kleines Restaurant, in dem die Gäste auf eine kulinarische Reise gehen können.

Österreich, Spanien, Schweiz, Deutschland, Thailand – zehn Jahre arbeiteten Daniela und Christoph Möstel in der Spitzengastronomie, bevor sie sich im Hamburger Stadtteil Lemsahl niedergelassen haben, der Heimat der Köchin. Hier betreibt das Paar seit vier Jahren ein Catering-Unternehmen, Christoph Möstel führt in der Traditions-Weinhandlung »Weinselection« eine Kochschule.

Als das Restaurant »Flammkuchentraum« im Nachbargebäude aufgegeben wurde, ergriffen die Möstels die Gelegenheit und überlegten, welche Gastronomie in Lemsahl fehlt. Ein klassisch-gediegenes Restaurant konnte es nicht sein – die Räumlichkeiten sind recht klein, es gibt weder Kühlraum noch Lager. Deshalb werde die Ware auch täglich geliefert. »Wir fangen eigentlich jeden Dienstag bei Null an und überlegen uns, welche Gerichte wir über die Woche machen werden«, erklärt Christoph Möstel. Und weil sie Catering und Kochschule weiterbetreiben, wählten sie für ihr Unternehmen den Namen »Möstel Feine Kost & Bewirtung«.

Dessen Restaurantkonzept setzt nicht auf klassische Hauptgerichte à la carte, sondern auf Diversität und Experimentierfreude. Möstel hat unter anderem in Innsbruck mit einem persischen Küchenchef zusammengearbeitet, er kochte auf Sylt und war in München Sous-Chef in einem japanischen Restaurant – all diese Erfahrungen flössen nun in die Speisen ein. Man müsse sich das ähnlich vorstellen wie Tapas oder Mezze, mit sehr unterschiedlichen Gerichten. Die Spanne reicht von Lachs-Sashimi und Gyoza mit Miso über Mais-Tacos mit Huhn und Mole bis zu Sprotten mit Röstbrot oder Käsespätzle.

Die Portionsgröße liegt zwischen der einer typischen Tapa und eines normalen Hauptgangs. »Wenn Sie ein Menü bei uns nehmen, bekommen Sie zehn bis zwölf Teller in die Tischmitte.« Möstel selbst ist begeistert vom Sharing-Konzept. »Meine Idee: Habt einen netten Abend, trinkt ein Fläschchen Wein und in die Mitte kommt immer wieder ein Gericht, das man sich teilt.« Der Koch spricht von einem »Gesamterlebnis«. Und das scheint in Lemsahl anzukommen. Viele Gäste, so Möstel, sagen: »Wir brauchen keine Karte, wir lassen uns überraschen und essen einfach eure Reise.« Und das sei das Beste, das einem Koch passieren kann.

Während seine Frau neben der Planung für die Pâtisserie zuständig ist und das Brot backt, kümmert Christoph Möstel sich um die Auswahl der Weine. Die Karte ist klein, variiert dafür aber häufig. Er schätzt Grünen Veltliner und deutsche Weißweine, die Roten kommen auch aus Italien und Portugal. Zahlreiche Weine stünden aber gar nicht auf der Karte. »Wir kaufen keine Palette Wein für ein halbes Jahr, sondern bieten je nach Menü ein Dutzend passende Weine dazu an« – alle übrigens auch offen, so können die Gäste nach Herzenslust herumprobieren.

Im Restaurant kann man übrigens einige der Lebensmittel, die die Möstels in ihrer Küche verwenden, auch kaufen: Sprotten aus Kopenhagen, Soja-Soße aus Salzburg, Olivenöl aus Sizilien. »Damit sind wir auch transparent und zeigen, woher unsere Produkte kommen.«

INFO

Möstel Feine Kost & Bewirtung
Lemsahler Landstrasse 195a
22397 Hamburg
T: +49 40 84892373
moestel-feinekost.de


Hilmar Schulz
Falstaff Scout
Mehr zum Thema