Anzeige gegen Moselbrücke: Ministerium beschwichtigt

Wegen Zweifeln an der Sicherheit brachte eine Bürgerinitiative eine Strafanzeige gegen den Bau der Hochmoselbrücke ein.

Die ersten Pfeiler des Projektes »B50neu - Hochmoselübergang« ragen bereits zwischen den Gemeinden Ürzig und Zeltlingen-Rachtig auf. 2018 sollen hier der Verkehr über die 1,7 Kilometer lange und bis zu 160 Meter hohe Brücke über die Mosel rollen – quer durch eine ausgezeichnete Riesling-Lage. Der Protest gegen die Hochmoselbrücke wird aber trotz der Baufortschritte nicht kleiner – im Gegenteil: Die Bürgerinititave »Pro-Mosel« hat nun Strafanzeige gegen den Bau des Großprojektes gestellt.

Grundlage für die Anzeige bei der Staatsanwaltschalt Trier ist eine Stellungnahme des renommierten Ingenieur- und Hydrogeologen Rafig Azzam. Der Professor der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen warnte vor allem vor einem Hangrutsch auf der Eifelseite. Ein Bau der Brücke sei »verantwortunglos«, ein »Gefährdungsrisiko für Menschenleben nicht ausgeschlossen«, zitiert der »Spiegel« Azzam.

Ministerium: »Zweifel unbegründet«
Das Infrastrukturministerium Rheinland-Pfalz hielt dagegen Zweifel an der Standfestigkeit der Hochmoselbrücke für unbegründet. »Nach allen uns vorliegenden Studien und Expertisen besteht kein Zweifel daran, dass der Hochmoselübergang sicher errichtet wird«, teilte das Ministerium mit. Man wisse nicht, welche Unterlagen Azzam für seine Bewertung zur Verfügung gestanden seien, der Ingenieurgeologe sei aber zu einem Fachgespräch eingeladen.

Zudem verwies das Ministerium darauf, dass es schon einmal Zweifel an der Standsicherheit der Hochmoselbrücke gegeben habe – Falstaff berichtete. Nach weiteren Untersuchungen habe sich damals aber herausgestellt, dass der Grund nicht nur tragfähig, sondern sogar die Grundwassersituation besser als geplant war.

Die betroffenen Weinlagen / Foto © www.pro-mosel.de

Vor allem in der Weinwelt gibt es viele kritische Stimmen zum Projekt Hochmoselbrücke, führen die Brücke und die zugehörigen neuen Straßen doch gegen eines der wohl weltbesten Riesling-Gebiete.

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(Redaktion)

Sascha Bunda
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