Schon das Geräusch des Dosen-Öffnens löst bei Biertrinkern Begierde aus...

Schon das Geräusch des Dosen-Öffnens löst bei Biertrinkern Begierde aus...
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Can Comeback: Craft Beer in der Dose

Proletenblech, Umweltsünde oder einfach nur das das kleinste Fass im ganzen Land? Die Bierdose sorgt immer wieder für Kontroversen. Und feiert im Craft Beer Segment ein Comeback.

Immer mehr Craft Beer Brauer füllen auch in Dosen ab. Aktuelles Beispiel aus Deutschland: Die US-Kult-Brauerei Stone-Brewing, die vor kurzem in Berlin ihre erste Dependance eröffnete und ihre dort gebrauten Biere ausschließlich in Fässern und Dosen abfüllt. Der Trend zu hochwertigem Bier in der Dose kommt wie so oft aus den USA, reiste nach Großbritannien und landete bei uns. Über die Umweltverträglichkeit im Vergleich zur Flasche werden – je nach Auftraggeber – Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen veröffentlicht. Fest steht: Die Dose bietet eine große Fläche, die sich mit bunten, verrückten Drucken zum Eyecatcher ausbauen lässt und auch sonst einige Vorteile für den Biertrinker.

Eine unbeschädigte Dose garantiert frisches Bier und frischen Genuss. Das Gebinde ist absolut dicht und lässt weder das Eindringen von Sauerstoff noch das Austreten von CO2 zu. Zudem ist sie lichtundurchlässig, im Gegensatz zur Flasche. Licht ist ein entscheidender Faktor, der einen gar nicht so seltenen Bierfehler verursacht. Denn Licht beeinflusst die Hopfenaromen und gibt dem Bier einen typischen Beigeschmack, den man als muffig, etwas käsig, schwefeligen beschreiben kann. Passiert sicher nicht, wenn das Bier aus der Dose kommt.

Auch der österreichische Diplom-Biersommelier Markus Betz schätzt den Bier-Genuss aus der Dose: »Die besten der besten Brauereien haben längst erkannt, warum die moderne Dose perfekt für Bier ist. In der internationalen Bierszene haben Preisträger wie Anderson Valley, Beavertown, Brewdog, Mikkeller oder To Øl längst auf Dosenabfüllung umgestellt – wie auch BEVOG aus Österreich. Dosen sind einfacher zu transportieren und immer wieder recyclebar. Das Bier ist zu 100 Prozent lichtgeschützt, luftgeschützt und geschmacklich makellos.« Wir haben Markus Betz gebeten, uns seine Dosenlieblinge vorzustellen. Für den perfekten Genuss bitte unbedingt von der Dose ins Glas »zapfen« – denn nur so können sich die Aromen der Biere entfalten.

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Beavertown (London): Gamma Ray

»Eine schöne Bernsteinfarbe und im Aroma nach Mango und Zitronengras duftend. Der Geschmack erinnert an Mango und Ananas. Der Abgang verläuft leicht bitter.«

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Stone Brewing Berlin: IPA

»Im Glas zeigt sich dieses Bier bernsteinfarben. Die Hopfensorten Magnum, Chinook und Centennial bringen exotische Früchte und Zitrusaromen. Am Gaumen malzig, fruchtig, grasig und eine ausgeprägte Hopfenbittere.«

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Bevog (Österreich): TAK

»Für ein Pale Ale sehr aromatisch und hopfig, dennoch balanciert. Vier verschiedene Hopfensorten und Karamellmalz ergeben ein frisches fruchtiges Aroma, welches das Bier sehr schön trinkbar macht.«

Melanie Gadringer
Autor
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