Die Geduld der Gastronomie im anhaltenden Corona-Lockdown wird immer weiter ausgereizt. Auf die pauschale Osterurlaub-Absage durch Sachsens Ministerpräsident Kretschmer am vergangenen Wochenende, reagierte der Präsident des deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick, daher mit großem Unmut. Diese wäre »völlig inakzeptabel« und ein »Schlag ins Gesicht der Branche«.

Neben des möglichen Ausfalls des Ostergeschäfts sind dem Dehoga-Präsidenten vor allem die fehlenden Öffnungsstrategien ein Dorn im Auge. Spätestens bei der nächsten Sitzung am 3. März müsse es eine konkrete Strategie für das Gastgewerbe geben, so Zöllick in einer Pressemitteilung. Wie realistisch umsetzbare Schritte aussehen könnten, hatte der Verband ja bereits selbst vor der Bund-Länder-Konferenz am 10. Februar in Form eines Vier-Stufen-Plans vorgelegt.

Forderung nach gratis Schnelltests und mehr Tempo

Die Ankündigung weiterer Hilfen durch den Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kann die Stimmung kaum aufhellen: laut einer Dehoga-Umfrage hätte erst jeder vierte Gastronom die bisherigen November- und Dezember-Hilfen erhalten.

Der Dehoga ruft die Politik dazu auf, das Impftempo zu beschleunigen und flächendeckend kostenfreie Schnelltests zur Verfügung zu stellen. Es gehe neben der wirtschaftlichen Existenz der Unternehmer auch um den Erhalt der »öffentlichen Wohnzimmer der Republik«.

»Wir leben in einem Rechtsstaat und ich erwarte, dass die Politik alles dafür tut, dass die Betriebe keinen Tag länger geschlossen bleiben, als dies gesundheitspolitisch notwendig ist«
^{Guido Zöllick, Dehoga-Präsident}

Wegen des Mehraufwands durch Hygienemaßnahmen rechne Zöllick zudem mit einer Preiserhöhung in der Hotellerie und Gastronomie.