Die Deutschen ändern ihre Essgewohnheiten. Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zeigen nicht nur einen klaren Trend zu pflanzlichen Alternativen, sondern auch den Wunsch nach fairen Wettbewerbsbedingungen.
Eine aktuelle Umfrage, beauftragt vom Good Food Institute Europe, verdeutlicht den zunehmenden Stellenwert von Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung in deutschen Haushalten. Mehr als die Hälfte der Befragten, 58%, strebt an, ihren Konsum tierischer Produkte zu reduzieren. Zusätzlich plädiert fast die Hälfte, genau 49%, für eine Förderung von Alternativen zu Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten. Die Umfrage, durchgeführt im Februar 2024 mit 2.105 Teilnehmern ab 18 Jahren, zeichnet ein klares Bild des sich wandelnden Konsumverhaltens in Deutschland.
46% der Befragten geben an, dass sie in den nächsten zwei Jahren weniger tierische Produkte konsumieren wollen. Eine Schlüsselrolle bei diesem Wandel spielen pflanzliche Alternativen, die es den Menschen ermöglichen, ihren Fleisch- und Milchkonsum einfach und nachhaltig zu reduzieren, ohne ihre Ernährung grundlegend umstellen zu müssen.
Insbesondere junge Menschen unter 35 Jahren und Flexitarier zeigen eine überdurchschnittlich starke Neigung, in den kommenden Jahren vermehrt zu pflanzlichen Fleisch- und Milchalternativen zu greifen.
Deutschland ist bereits der größte Markt für pflanzliche Alternativen in Europa und verzeichnet seit Jahren ein dynamisches Wachstum in diesem Bereich. Um von diesem Wachstum zu profitieren, sind jedoch auch politische Maßnahmen erforderlich, um faire Wettbewerbsbedingungen sicherzustellen.
Aktuell sehen sich pflanzliche Milchalternativen wie Soja- oder Hafermilch einer Benachteiligung gegenüber, da für sie der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19% gilt, während für Kuhmilch ein reduzierter Steuersatz von 7% gilt.
Die Umfrage ergab auch ein starkes Interesse an kultiviertem Fleisch. Obwohl die Technologie in einigen europäischen Ländern kontrovers diskutiert wird, sprechen sich 65% der Deutschen dafür aus, dass kultiviertes Fleisch zugelassen wird, wenn es von den Lebensmittelbehörden als sicher und nahrhaft eingestuft wird.
Darüber hinaus unterstützen 66% der Befragten die Idee, dass kultiviertes Fleisch in Deutschland hergestellt werden sollte.
