Da kann kein Silvesterfeuerwerk mithalten – das Farbenspiel des Nordlichts ist ein einmaliger Anblick. Ganz besonders von der Vogelnest-ähnlichen Konstruktion des »Arctic Bath« im schwedischen Lappland aus.

Da kann kein Silvesterfeuerwerk mithalten – das Farbenspiel des Nordlichts ist ein einmaliger Anblick. Ganz besonders von der Vogelnest-ähnlichen Konstruktion des »Arctic Bath« im schwedischen Lappland aus.
© Anders Blomqvist

Jahreswechsel mal anders: Sieben Ideen für eine außergewöhnliche Silversterflucht

Zu Silvester müssen es nicht immer überfüllte Innenstädte, bunte Feuerwerke und jede Menge Lärm sein. Das alte Jahr lässt sich auch ganz in Ruhe mit Highlights verabschieden, die noch lange in Erinnerung bleiben. Sieben Ideen für die außergewöhnliche Silvesterflucht.

Die Bewohner Samoas sind die Ersten: Wenn in Mitteleuropa am 31. Dezember gegen 11 Uhr vormittags gerade die Vorbereitungen für den großen Abend anlaufen, knallen auf dem traumhaften Inselstaat am anderen Ende der Welt schon die Sektkorken. Doch das ist erst seit dem späten 16. Jahrhundert so: Seit der Einführung des gregorianischen Kalenders beginnt das neue Jahr mit dem 1. Jänner.

Dass die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel für die meisten Menschen untrennbar mit Lärm und Trubel verbunden sind, ist dagegen eine weitaus ältere Tradition. Schon im 12. Jahrhundert sollen in China Böller abgefeuert worden sein, einige Hundert Jahre später kam der Brauch angeblich auch in Europa an. Andere Theorien gehen noch weiter in der Zeit zurück. Demnach liegt der Ursprung der ­Silvesterknallerei im germanischen Kulturkreis: Wotan oder Odin, der Hauptgott der nordischen Mythologie, soll bevorzugt in den Wintermonaten sein Unwesen getrieben haben, mit Feuerrädern und jeder Menge Krach versuchten die Germanen, ihn zu vertreiben. Ein ähnlicher Aberglaube hielt sich über viele Jahrhunderte: Im Mittelalter wurde mit Töpfen und Rasseln gelärmt, um böse Geister in die Flucht zu schlagen.

Silvester einmal anders

Noch heute bildet das Feuerwerk oft den Höhepunkt der Silvesternacht, doch nicht nur Umwelt- und Tierschutz sind gute Gründe, darauf zu verzichten: Nach den sozial wie kulinarisch gerne dem Überfluss gewidmeten Weihnachtsfeiertagen ist das Bedürfnis nach Ruhe am letzten Tag des Jahres oft groß – Körper und Geist verlangen jetzt eher nach Stille und wohltuender innerer Einkehr. Weil das alte Jahr aber gebührend verabschiedet und das neue ebenso in Empfang genommen werden will, darf der Genuss trotzdem nicht zu kurz kommen.

Die gute Nachricht: Beides ist kein Widerspruch. Denn die Möglichkeiten, den Jahreswechsel in absoluter Entspannung zu verbringen und gleichzeitig auf das Konto der unvergesslichen Erlebnisse einzuzahlen, sind groß und vielfältig. Den kürzesten Weg hat dabei, wer sich nicht vor Kälte scheut: Alpiner Wintersport und Wellness zwischen uriger Berghütte und Luxus-Chalet, ein Dünenspaziergang an der Nordseeküste oder die ultimative Ein- oder Zweisamkeit im winterlichen Niemandsland des europäischen Nordens. Will man dagegen die Vitamin-D-Speicher wieder auffüllen, heißt es: Ab auf die Südhalbkugel, dort wartet schließlich der Hochsommer.

Doch egal, in welche Himmelsrichtung man sich wendet – ein unvergessliches, etwas anderes Silvester wird es dann, wenn das einzige Geräusch statt Raketenknallen ein entspannter Seufzer ist.

Eisbaden unter Schwedischem Polarlicht

Es ist karg, es ist kalt, es ist dunkel. Damit sind die Winter im hohen Norden Europas hinlänglich zusammengefasst und drei gute Gründe gegeben, in den Monaten von November bis März einen Bogen um die Länder Skandinaviens zu machen. Doch in Wahrheit lohnt sich die Reise gerade da. Das wohl spektakulärste aller Naturschauspiele zeigt sich schließlich nur in den kalten, stockfinsteren Nächten des Nordens und kauft jedem Silvesterfeuerwerk mühelos die Schneid ab: Auch überzeugte Städter und wenig Naturverbundene geraten beim Anblick der Aurora borealis, des Nordlichts, ins Schwärmen. Das Warten auf eine klare Nacht verkürzt man am besten mit Wellness und viel nordischem Style: Für das »Arctic Bath« wurden rund um Sauna und Eisbad im zugefrorenen See puristische Holzhäuschen errichtet. Nach der Kneippkur zeigt sich die Landschaft Lapplands durch die raumhohen Fenster der Cottages von ihrer schönsten Seite – und für das Bestaunen der Nordlichter muss man nicht mal das Bett oder die gemütlichen Loungemöbel verlassen.

Arctic Bath, Ramdalsvägen 10, 96178 Harads, Schweden
arcticbath.se


Gorilla-Trekking in Ruanda

Mehrere Hundert Nationalparks gibt es inzwischen in Afrika, so riesig und sehenswert wie der Kontinent selbst sind auch seine geschützten Naturreservate und ihre tierischen Bewohner. Erklärtes Ziel vieler Safari-Urlauber ist dabei das Erspähen der »Big Five« – also Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard –, doch die Vielfalt der außergewöhnlichen Naturerlebnisse ist beinahe grenzenlos. Der kleine Binnenstaat Ruanda wird auch »Land der tausend Hügel« genannt, und das Virunga-Berggebiet an seiner nördlichen Grenze bestätigt diesen Namen. Doch die prächtige Landschaft verfügt noch über eine andere Besonderheit: Hier befindet sich die Heimat der wilden Berggorillas. Den beeindruckenden Primaten kann man bei geführtem Gorilla-Trekking näher kommen – und die Eindrücke im Anschluss in der spektakulären »Bisate Lodge« nachwirken lassen. Wie Bienenwaben wurden die sechs luxuriösen Dschungel-Villas in den Hang gebaut, aus ihrem geschmack- und kunstvoll eingerichteten Inneren blickt man in das dichte Grün des Volcanoes-Nationalparks und wechselt zu authentischem Dschungel-Sound ins neue Jahr.

Bisate Lodge, Volcanoes National Park Ruhengeri, Ruanda
wildernessdestinations.com


Privatinsel auf den Malediven

Schneeweißer Sand, türkisfarbenes Wasser und Palmen, so weit das Auge reicht  – in puncto Postkartenmotiven kann den Malediven mit ihren weit über 1000 großen und kleinen Inseln kaum eine andere Destination das Wasser reichen. Die Zahl der hochwertigen Resorts ist inzwischen schwindelerregend hoch, manche von ihnen punkten aber noch mit dem gewissen Extra an Luxus und Ruhe. So wie das »Naladhu Resort«, das es sich mit seinen nur 20 Strandhäusern auf einer eigenen kleinen Insel gemütlich gemacht hat. Jedes der geschmackvoll eingerichteten Häuser verfügt über einen privaten Pool und Strandzugang, ein Butlerservice sorgt außerdem dafür, dass auch die Mahlzeiten in maximaler Privatsphäre genossen werden können. Zusätzliche Entspannung verspricht das Spa mit verschiedenen Signature Treatments – noch relaxter lässt es sich nicht ins neue Jahr starten.

Naladhu Resort, P.O. Box 2098, Veligandu Huraa, South Male Atoll, Malediven
naladhu.com


Zwischen den Dünen an der Nordseeküste

Wie Perlen auf einer Schnur reihen sich die Ostfriesischen Inseln vor der norddeutschen Küste aneinander. Zu den beliebtesten unter ihnen zählt Norderney. Mit seinem gleichnamigen Städtchen auf der Westseite misst das Eiland nur rund 27 Quadratkilometer, und weil 85 Prozent der übrigen Fläche zum Nationalpark Wattenmeer gehören, sind Ruhe und Natur hier die Hauptdarsteller. Der langgezogene Strand, der sich über die gesamte Nordseite der Insel zieht, lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein, bei denen man die Artenvielfalt des Schutzgebietes aus der Nähe betrachten kann. Ein regionstypisches Juwel ist das Hideaway »Seesteg Norderney«. Während das Backsteingebäude auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickt, schauen Gäste aus den 16 luxuriösen Zimmern des behutsam renovierten Hauses auf die windumtoste Nordsee und lassen sich von ihrer charakteristischen Brise ins neue Jahr tragen.

Seesteg Norderney, Damenpfad 36a, 26548 Norderney
seesteg-norderney.de


Tauchen in Thailand

Auch wenn die Temperaturen im österreichischen Winter mitunter weniger rau sind, ist die Sehnsucht nach Sonne und Wärme Ende Dezember oft schon wieder groß. Es trifft sich also gut, dass es sich um die ideale Zeit für Thailand-Aufenthalte handelt: Der Monsun hat Pause und das Thermometer zeigt durchwegs wohlige Gradzahlen an. Die ultimative Ruhe findet sich dabei nicht nur am, sondern vor allem unter Wasser: Thailand bietet einige der schönsten Tauchspots der Welt. Einer davon liegt im Golf von Thailand nahe Koh Samui: Koh Tao bedeutet »Schildkröteninsel«, doch in den der Insel vorgelagerten Riffs tummeln sich auch alle anderen Meeresbewohner in großer Zahl. Den perfekten Ausgangspunkt zum Tauchen und Schnorcheln bildet das »Sai Daeng Resort«: Auf einer privaten Halbinsel an der Südspitze der Insel sind die Villas, manche mit privatem Pool, großzügig über die grüne Anlage verteilt und bieten Panoramablicke Richtung Strand und Meer.

Sai Daeng Resort
46/9 Moo 3, Sai Daeng Beach, Koh Tao, Koh Phangan, Surat Thani 84360
saidaeng.com   


Skifahren in Südtirol

Wintersportler sind in den Dolomiten am Ziel ihrer Träume: Ob Skitour, Piste oder Tiefschnee – 15 Skigebiete warten hier mit quasi durchgehend perfekten Schneebedingungen auf Bewegungshungrige. Und auch die Kulinarik wird bei Österreichs südlichen Nachbarn groß geschrieben: Traditionell ist die Südtiroler Küche herzhaft und bodenständig, gerade in den vergangenen Jahren hat sich aber dank kreativer Jungköche auch in der Fine-Dining-Richtung einiges getan. Anspruchsvollen Gästen gelingt die Flucht vor dem Silvestertrubel in die Berge am besten im »Chalet Purmontes«: Die moderne Architektur schmiegt sich mit viel Holz und Glas in die Landschaft, jede der luxuriösen Chalet-Suiten bietet einen privaten (beheizten!) Infinitypool sowie atemberaubende Panoramablicke. Eine besonders entspannte Silvesternacht mit der richtigen Dosis Romantik versprechen die am Fenster platzierten großzügigen Badewannen. Wenn dabei noch ein Kaminfeuer prasselt, kann das neue Jahr kommen.

Chalet Purmontes, Montal 47a, 39030 St. Lorenzen
winklerhotels.com


Historisches Flair in Irland

Irland ist nicht nur im Sommer eine Reise wert. Zwar leuchtet Englands kleiner Nachbar in der warmen Jahreszeit dank der beachtlichen Niederschlagsmenge in fast unwirklich sattem Grün, doch seine verschlafenen Städtchen, historischen Gebäude, schummrigen Pubs und verträumten »Bed and Breakfasts« strahlen in den Wintermonaten fast noch mehr Behaglichkeit aus. Über die Insel verteilen sich außerdem rund 30.000 Schlösser. Während manche von ihnen als Ruinen einen wichtigen Teil der Kulturgeschichte der Iren abbilden, erstrahlen andere auch heute noch in royalem Glanz. Eines davon ist das »Kilkea Castle«, eines der ältesten noch bewohnten Schlösser des Landes. Eine Autostunde südwestlich von Dublin beherbergen die jahrhundertealten Mauern inzwischen ein mondänes Resort mit Spa und 18-Loch-Golfplatz. Der macht zwar um Silvester Pause, dafür hat die märchenhafte Mystik eines nebelverhangenen Neujahrsmorgens ihren großen Auftritt.

Kilkea Castle
Castledermot, Co. Kildare, R14 XE97
kilkeacastle.ie

In einem der ältesten noch bewohnten Schlösser Irlands versteckt sich hinter historischen Mauern ein mondändes Resort samt Spa und Golfplatz.
© Shutterstock
In einem der ältesten noch bewohnten Schlösser Irlands versteckt sich hinter historischen Mauern ein mondändes Resort samt Spa und Golfplatz.

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Caroline Metzger
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