Herzförmige Ravioli mit Trüffel-Safran-Sauce von der KI.

Herzförmige Ravioli mit Trüffel-Safran-Sauce von der KI.
© Susanne Sperr

Künstliche Küche: Wie schmeckt ein Valentinstags-Rezept von ChatGPT?

Falstaff hat die Künstliche Intelligenz »ChatGPT« ein Rezept für den Valentinstag schreiben lassen und es nachgekocht. Sogar eine Weinempfehlung hatte die KI für uns parat.

Sie ist gerade in aller Munde: Der Künstlichen Intelligenz »ChatGPT« wird unterstellt, das Zeug zur Veränderung der Welt zu haben. Der Chatbot schreibt eigentständig Texte, hat auf so gut wie jede Frage eine Antwort und könnte im Arbeits- und Bildungssektor so einiges auf den Kopf stellen. Und weil »ChatGPT« nun angeblich so toll schreiben kann, haben wir uns die Zeit genommen, die KI nach Inspiration für den Valentinstag zu fragen. Genauer gesagt haben wir um ein romantisches Rezept gebeten, mit dem unsere Leser:innen ihre Liebsten verwöhnen können.

Haut Cuisine wie nie zuvor

Der erste Versuch bescherte uns prompt ein »Rosa Pfefferminz-Schokoladen-Risotto«. Da uns das allerdings etwas langweilig erschien, veränderten wir die Parameter und beauftragten »ChatGPT« mit dem Verfassen eines Haute Cuisine Rezepts für den Valentinstag, das es noch nie gab. Ergebnis dieser gewagten Forderung war dann das Rezept für »Herzförmige Ravioli mit Trüffel-Safran-Sauce«. Klingt spannend, dachten wir uns in der Falstaff-Redaktion und wagten den Versuch in der Küche.

Mehr Trüffel ist besserer Trüffel

Der Blick auf die Einkaufsliste ließ uns dann rasch die Kinnlade nach unten fallen – neben einem ganzen Teelöffel (!) Safran, fand die KI es auch eine wunderbare Idee, sage und schreibe 50 Gramm Trüffel über unsere herzige Ravioli-Kreationen raspeln zu lassen. Eigentlich wollten wir uns bemühen, das nicht ganz unabsurde Rezept originalgetreu umzusetzen – bei Trüffel und Safran haben wir aber auf das Bauchgefühl gehört und verwendet, was sich noch geziehmt. Generell scheint die KI jedoch der Meinung zu sein, dass möglichst viel von möglichst erlesenen Zutate für Haute Cuisine völlig ausreichend ist. Das wir eine Weißweinsauce mit einer Tasse Gemüsebrühe strecken, scheint ihr so garnicht problematisch vorzukommen. Zu ihrer Verteidigung – auf Rückfrage nach der Mengenangabe des Trüffel erklärt sie: »Wie viel Trüffel in einem Rezept verwendet wird, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, und manche Leute bevorzugen vielleicht mehr oder weniger als die von mir vorgeschlagene Menge. Wenn Sie es vorziehen, können Sie die Menge an Trüffel im Rezept natürlich auch reduzieren, um Ihren Geschmack zu treffen.« Gesagt, getan. Hier geht es zum ganzen Rezept:

Das Rezept im Video

KI kann auch Sommelier

Da so ein wildes Valentinsrezept ohne einen guten Wein natürlich nur halb so viel wert ist, haben wir »ChatGPT« auch noch nach einer Pairing-Empfehlung gefragt und wurden nicht einmal enttäuscht. Die KI empfahl uns Weißburgunder oder Chardonnay: »Diese Weine haben eine angenehme Säure und eine reiche Fruchtigkeit, die das Aroma der Sauce unterstützen. Ein leichteren Chardonnay mit frischen Zitrusnoten und einer weichen Textur kann eine gute Wahl sein, um das feine Aroma des Trüffels zu betonen. Ein reichhaltiger, butteriger Chardonnay kann eine gute Wahl sein, um die kräftigen Aromen der Sauce zu ergänzen«, hieß es im Chat.

Nun wollten wir allerdings Nägel mit Köpfen machen und verlangten neben einem konkreten Winzer auch den passenden Jahrgang. Auch hier wusste die KI eine Antwort:

Der Chardonnay sei aus den Jahrgängen 2021 oder 2022 zu wählen, »um dessen frische Fruchtigkeit zu genießen«, der Weißburgunder aus »älteren« Jahrgängen wie 2019 oder 2018, »um dessen komplexere Aromen zu erleben«.

Fazit

Ein kreatives Rezept kommt auf jeden Fall heraus, wenn man »ChatGPT« die richtigen Fragen stellt. Blind zu vertrauen ist »Kleinigkeiten« wie zum Beispiel Mengenangaben allerdings nicht. Im Taste-Test waren wir von den Valentins-Ravioli nicht so überzeugt. Trüffel, Safran und Spinat-Ricotta-Füllung zeichneten sich, wie zu erwarten, nicht als Traumpaar ab und die Ravioli an sich hätten von ein paar Minuten in der Pfanne profitiert. Beim Wein haben wir uns übrigens, da die Weinempfehlungen unseres Lieblingsroboters kurzfristig nicht zu bekommen waren, für etwas anderes entschieden. Empfohlen von einem Sommelier, der tatsächlich etwas schmecken kann.


Fee Louise Schwarz
Fee Louise Schwarz
Digital Redakteurin
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