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»Promi-Lokal« auf Sylt schlittert in die Pleite

»Sylter Fischhaus Gosch« musste Umsatzeinbußen von bis zu 20 Prozent hinnehmen.

Für Meeresfrüchte, fangfrischen Fisch, frisch gekochten Hummer aus dem hauseigenen Hummerbecken sowie Austerngerichte pilgerten Gäste, Promis und Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz aus Nah und Fern gerne zu »Gosch« auf Sylt. Nun meldete das Lister Fischhaus Insolvenz an.

Wie das Amtsgericht Flensburg mitteilte, sei bereits am 3. Mai 2023 ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden. Dieses diene vorrangig zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen, lautet es.  Von Umsatzeinbußen von bis zu 20 Prozent ist die Rede. Dass eine vorläufige Insolvenz angemeldet worden sei, sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, wird Hans-Jörg Havemann von der »Sylter Rundschau« zitiert. Dem Restaurant gehe es ansonsten »finanziell und wirtschaftlich« gut, daher soll es vorerst wie gewohnt weitergeführt werden.

Vom Aalverkauf zur Schnapsidee

Bundesweit tragen gut 40 Restaurants den Namen Gosch, werden mehrheitlich aber von unterschiedlichen Franchise-Nehmern geführt. Den Anfang machte 1972 ein kleiner Verkaufsstand von Jürgen Gosch, der sich zuvor bereits als Aalverkäufer am Sylter Strand einen Namen machte, am Lister Hafen. Weil er zunächst keinen Alkohol ausschenken durfte, hatte er kurzerhand eine »Schnapsidee«: Er tüftelte so lange herum, bis er die »Wahre Fischsuppe« im Topf hatte: hochprozentiger Korn mit Zitronenbrause, serviert in kleinen Plastikschälchen.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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