Restaurant der Woche: »Berta«
Spitzenkoch Assaf Granit schlägt in seinem Restaurant »Berta« eine kulinarische Brücke von Israel nach Berlin.
Berta hieß die Großmutter von Assaf Granit. Sie wurde in Berlin geboren und musste nach Israel fliehen. Viele Jahre später sollte sie dort ihren Enkel prägen – vor allem mit ihrer Art zu kochen. Der erfolgreiche Michelin-Sterne-Koch, der Restaurants in London, Paris und Jerusalem betreibt, hat ihr zu Ehren nun das Restaurant »Berta« in Berlin eröffnet: In dem lebendigen, internationalen Kosmos mit offener Küche, in der ein hoch ambitioniertes Team wirbelt, wird hier kulinarisch eine Brücke von Israel in die Heimatstadt von Assaf Granits Großmutter geschlagen.
Die Genussreise beginnt mit einer Reihe von Vorspeisen, die alle mit ungewöhnlichen Details und Geschmacksbildern überraschen: Die aschkenasisch-jüdische Traditionsspeise »Kugel« erweist sich als quadratisches, mit Honig überbackenes Wirsing-Gratin, das mit Cashewkern-Eiscreme getoppt wird. Die Tataki-Tunfischscheiben ergeben zusammen mit gehobelten Mandeln, geräuchertem Apfelmus und einem mit Rosenwasser abgerundeten Ayran ein völlig neues Geschmackserlebnis. Und das Auberginenpüree fasziniert als Crème brûlée mit unerwarteter Süße.
Auch die Hauptgänge führen auf eine kreative Reise der Kulturen: Da beißt man bei den jiddischen »Krapfen« in eine leicht süße Parmesanfüllung, die sich mit gekochten Miesmuscheln, knusprigen Speckstreifen und karamellisierten Zwiebeln zu einem vielschichtigen Aromenerlebnis ergänzt. Der von einer Sellerie-Salsa begleitete gegrillte Oktopus entführt mit seinen Gewürzen in den Orient. Hinzu kommt eine stimmige Weinbegleitung, gut gefiel insbesondere der elegante Viognier vom galiläischen Weingut Yarden.
INFO
Berta
Stresemannstraße 99
10963 Berlin
T: +49 161 8861827
bertarestaurant.com