Restaurant der Woche: »Jan«
In seinem neuen Münchner Restaurant »Jan« serviert Spitzenkoch Jan Hartwig kulinarische Erlebnisse erster Klasse.
Es ist schön geworden, das neue Restaurant von Jan Hartwig. Schlicht eingerichtet, mit geköhlerten Eichentischen, Douglasienholz und einer markanten Kassettendecke weckt es Assoziationen an japanische Sushibars. An den Wänden hat Hartwig Werke des befreundeten Künstlers Stefan Strumbel anbringen lassen, ein gelungener Kontrast.
Die Bühne ist für ein kulinarisches Erlebnis erster Klasse also bereitet, wird sie vom »Labor der Liebe« – so lautet der Schriftzug über der Küche – auch adäquat bespielt? Dieser Frage geht man am besten im großen Menü nach, das acht Gänge umfasst und mit eleganten Amuse-Bouches eingeleitet wird. In einem Porzellanei versteckt Hartwig unter dem pochierten Wachtelei zart geräucherte Spinatcreme mit einem Schaum aus Parmesan, Zwiebeln und Mandeln, und streut knusprige Hühnerhaut obenauf – Wohlgeschmack pur. Ein Traum ist auch die mit Chantilly aromatisierte Foie Gras mit Basilikumöl und Pekannnüssen, die auf einem Minitartelette kommt. Ein früheres Amuse-Bouche hat Hartwig zu einem eigenständigen Gang
ausgebaut, der lange im Gedächtnis bleibt: Chawanmushi mit Tupfern von Misomayonnaise, Rosinen, Piemonteser Haselnüssen und einer N25-Kaviarnocke – ein Signature Dish par excellence, subtil austariert, hochkomplex und dennoch zugänglich.
Weiterer Höhepunkt des an Höhepunkten nicht armen Menüs: Die fangfrische Bachforelle, ein Beispiel für die erstklassige Qualität der Zutaten, arrangiert mit Linsen und reduzierter Molke, geboostert von Champignons. Das ist wahrhaft große Küche – und weitere Steigerungen scheinen nicht ausgeschlossen.
INFO
JAN
Luisenstraße 27
80333 München
T: +49 89 23708658
jan-hartwig.com