Eine bisherige Notlösung wird für viele mittlerweile als Delikatesse der gastronomischen Welt angesehen.
Bekanntlich sagt man »Andere Länder, andere Sitten« - nun das trifft nicht nur auf Verhaltensweisen oder Bräuche der jeweiligen Kulturen zu. Der Leitsatz kann auch auf die kulinarischen Gewohnheiten umgelegt werden. Angst, Ekel, Panik oder Faszination: All diese Gefühlszustände können durch eine Spinne ausgelöst werden.
Ein auftretendes Hungergefühl ist bei den haarigen Gesellen eher selten, jedenfalls bis jetzt. Denn in Mexiko wird die Tarantel bereits seit geraumer Zeit als eine besondere Delikatesse betrachtet. Die Spinne gilt als dermaßen begehrt, dass sie sogar zu einem Taco wird.
Damit die Tarantel richtig genossen werden kann, werden in einem ersten Schritt die Härchen der toten Tiere entfernt. Anschließend wird die Spinne in Alkohol eingelegt und in Salsa-Soße gedippt. Schlussendlich wird die Tarantel in einen Taco-Fladen gewickelt und verzehrt. Der Trend klingt zwar wie eine neuartige Modeerscheinung, entstand vor langer Zeit aber aus der Not und auch aus Lebensmittelknappheit heraus.
Neuerdings gibt es Tarantel-Tacos vor allem in den modernen Stadtvierteln in Mexico. Obwohl die ungewöhnliche »Delikatesse« bei vielen Anklang findet, empfinden Tierschützer:innen bei der kulinarischen Entwicklung einen besonders bitteren Beigeschmack. Denn, die Spinnen-Arten gelten als vom Aussterben bedroht und durch den neuen Foodtrend dezimiert sich ihre Zahl zusehends.
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