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Winzerproteste: Explosion in Carcassonne

Anhaltende Proteste okzitanischer Winzer erreichten am 19. Januar ihren Höhepunkt, als Medienberichten zufolge das Erdgeschoss der Regionaldirektion für Umwelt, Planung und Wohnungsbau gesprengt wurde. Verletzt wurde niemand.

Es ist ein unerwarteter Höhepunkt der französischen Winzerproteste: In der Nacht zum 19. Januar gipfelten die Ausschreitungen in einer Explosion, als die von französischen Medien als »militant« bezeichnete Winzervereinigung »Comité d'action viticole« das Erdgeschoss der Regionaldirektion für Umwelt, Planung und Wohnungsbau der mittelalterlichen Stadt Carcassonne sprengte. Auf dem Zaun des Grundstücks sei demnach eine Nachricht hinterlassen worden, in der sich die Weinproduzenten zu dem Anschlag bekannten. Verletzt wurde niemand.

In Frankreich schwelt es in der Weinbranche schon länger, da Klimawandel, Inflation und Missernten den Weinabsatz schrumpfen lassen. Vor allem die Lage im Bordeaux schaffte es immer wieder in die Schlagzeilen. Die Umsetzung europäischer Maßnahmen zur Verbesserung der Situation, über die der französische Landwirtschaftsminister Marc Fresnau am 2. Februar vor Ort informieren wollte, scheint den Weinbauern nicht schnell genug vonstatten zu gehen, heißt es. Zuletzt wurden Rodungen, die subventionierte Vernichtung von überschüssigem Wein und ein Notfallfonds eingerichtet. Im Hérault wolle man stattdessen niederschweflige Liquiditätshilfen und gebührenbefreite Bankkredite, wie der lokale Landwirtschaftskammerpräsident Jérôme Despey erklärte. Vom Ministerium wurde die Gewalttat indessen scharf verurteilt.


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Redaktion
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