Um den Chasselas, immerhin eine der bedeutendsten Weißweinsorten Europas, ranken sich einige Legenden. Sie ist eine der ältesten Rebsorten des Kontinents und wird bereits 1539 im "Kreutterbuch" des deutschen Botanikers Hieronymus Bock erwähnt. Das legte den Schluss nahe, sie stamme aus Deutschland. Nach vielen DNA-Abgleichen mit vielen Rebsorten Europas und des Nahen Ostens wird der tatsächliche Ursprung der Sorte auch im Nahen Osten vermutet. Bedeutung hat Chasselas auch durch die vielfache Verwendung als Kreuzungspartner erlangt, etwa für die Sorten Arnsburger, Charmont, Huxelrebe, Nobling oder Muskat Ottonel sowie für viele Tafeltrauben. Chasselas treibt eher spät als früh aus und reift schon nach kurzer Zeit. Leider ist die Sorte anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten und neigt zum Verrieseln. Sie leidet unter Magnesiummangel, Austrocknung der Stiele, Beerenschrumpfungen und einigem anderen mehr. Der Chasselas ist das Aushängeschild des Schweizer Weinbaus und daher weitverbreitet im Land. Hier wird er allerdings Fendant genannt, und im Gegensatz zu anderen Ländern wird der Wein häufig einem biologischen Säureabbau unterzogen. Der Fendant ist zumeist aus diesem Grund ein sehr weicher, geschmeidiger und runder Wein mit einem zarten Aroma von Butter und Haselnuss. Eine durchaus relevante Rolle spielt der Chasselas im Elsass, dort wird er aber selten reinsortig ausgebaut, sondern findet Eingang in die Cuvée des Edelzwickers. Unter dem Namen Gutedel ist er auch in Deutschland, vor allem in Baden, verbreitet. Hier entstehen zart fruchtige, pikante Weine, er dient aber auch der Erzeugung guter Schaumweine. Unter dem Namen Gutedel kennt man die Sorte auch in Österreich, in erster Linie als Bestandteil des Wiener Gemischten Satzes. Ansonsten findet man noch kleinere Flächen von Chasselas in Ungarn, Rumänien, Serbien und Russland, aber auch in Kalifornien, Chile und Neuseeland.
Diese Rebsorte ist auch bekannt unter den Namen:
Abelione