Kachetien

Georgien ist eines der ältesten den Weinbau betreibenden Länder der Welt, vielleicht sogar das Ursprungsland. Als gesichert gilt, dass in Georgien bereits 8000 v. Chr. Weinberge bepflanzt wurden. Heute gibt es Weinbau verteilt auf fünf Regionen, von der Schwarzmeerküste wie an der Perlenschnur gezogen bis in den Südosten des Landes. Dabei verarbeitet Georgien vornehmlich viele, in unseren Breiten unbekannte einheimische Rebsorten. Die wichtigsten dieser Regionen sind Kachetien mit einem gemäßigt warmen Klima und kalkhaltigen Böden sowie Schwemmlandböden sowie Kartlien und Imeretien, auf deren Schwemmlandböden ebenfalls Weinbau mit Anspruch betrieben werden kann. Hauptrebsorte ist zumeist Rkatsiteli, doch gibt es daneben auch zahlreiche andere Sorten. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Weinbauproduktion geht auch in die Erzeugung von Schaumweinen und Branntweinen. Der Markt für Wein aus Georgien ist schwierig, in Westeuropa ist er nur sehr schwer zu bekommen. Ein Großteil der Produktion wurde an Russland verkauft, wegen der schwierigen politischen Beziehungen ist der Handel aber auch ins Stocken geraten. Eine Weinbereitungsmethode allerdings sorgt in Westeuropa für Furore, die in Georgien eine lange Tradition hat, der sogenannte "Amphorenwein". Bei dieser Methode wird der Wein nach der Gärung in Tongefäße gefüllt und im Boden zur Reifung für einige Monate vergraben. Eine andere Methode ist das Einmaischen von Weißwein, der dann zur Gärung auf den Schalen für ca. drei Wochen in Tongefäßen vergraben wird. In Westeuropa spricht man in diesen Fällen vom sogenannten "Orange-Wein", wegen der dunklen, oxidativen Färbung. Diese Weine sorgen gerade für Furore, auch wenn das Geschmacksbild nicht jedermanns Sache ist.
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