Château Latour gehört ohne Frage zu den berühmtesten Weingütern der Welt. Die kostbaren Weinberge liegen auf einem Areal in Pauillac, das man als Keimzelle der großen Geschichte des Bordelais ansehen kann, denn erstklassige Weine wurden hier bereits im 14. Jahrhundert angebaut. Der Name stammt von einem alten Festungsturm, der im Hundertjährigen Krieg zerstört und in anderer Form als Wahrzeichen wieder errichtet wurde. Der große Aufstieg des heute legendären Châteaus begann unter der Ägide von Alexandre de Ségur im 18. Jahrhundert mit dem Höhepunkt der Aufnahme als 1er Cru Classé in die Klassifikation von 1855. Nach einer wechselvollen Geschichte befindet sich das Château seit 1993 im Besitz des französischen Geschäftsmanns Francois Pinault. Geblieben über Jahrzehnte ist der Name Boissenot, Vater Jacques zeichnete lange Zeit für die hohe Qualität der Weine verantwortlich, bis sein Sohn Eric übernahm. 78 Hektar stehen heute unter Reben. Sie sind verteilt auf 75 Prozent Cabernet Sauvignon, 20 Prozent Merlot, 4 Prozent Cabernet Franc und 1 Prozent Petit Verdot. Die Trauben für den Grand Vin stammen aus ausgewählten Parzellen mit 60 bis 100 Jahre alten Rebstöcken. Der häufig als Zweitwein angesehene »Les Forts de Latour« ist im eigentlichen Sinn kein Zweitwein, denn die Trauben stammen aus eigens hierfür angelegten Parzellen. Als klassischer Zweitwein wird der »Pauillac de Latour« angeboten. Aus dem frühzeitigen und schnelllebigen Subskriptionsgeschäft hat sich Château Latour verabschiedet, der Grand Vin wird verkauft, wenn der Zeitpunkt als geeignet angesehen wird. Château Latour gilt als französisches Kulturgut und darf ausschließlich in französische Hände weitergereicht werden.