© Jorg Angeli/Unsplash

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Skitourismus ist weiterhin top

Skipotenzialstudie zeigt: Wintersport ist nicht nur bei Einheimischen beliebt, sondern auch ein wahrer »Exportschlager«.

von Alexander Schöpf
20. November 2023

Allen Unkenrufen zum Trotz: Skifahren und Wintersporturlaub erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Das ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie zur Wintersportnachfrage im Auftrag des Fachverbandes der Seilbahnen und der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die vor wenigen Tagen in Wien präsentiert wurde.

Rund 2.800 Personen hat die Manova GmbH zur aktuellen Stimmungslage inklusive Zukunftsausblick der Wintersportnachfrage befragt und die Ergebnisse analysiert. »Trotz fordernder Zeiten und Krisenjahren steht Österreich als Wintersportdestination bei in- und vor allem ausländischen Gästen hoch im Kurs – die Nachfrage nach Winterurlaub ist ungebrochen. Zugleich investieren die Unternehmen weiter intensiv in klimafreundliche Maßnahmen mit nachhaltigem Effekt«, zeigen sich Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der österreichischen Seilbahnen, und Robert Seeber, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, durchaus optimistisch beim Blick auf die kommende Wintersaison.

Übernachtungen: Vor-Corona-Niveau in Griffweite

Für Zuversicht in der Seilbahnbranche sorgen die aktuellen Zahlen. Demnach brachte schon die Wintersaison 2022/23 gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Plus: sowohl die Übernachtungen in den Bergregionen Österreichs (+24 Prozent) als auch die Ersteintritte (+15 Prozent) haben nach dem ersten Corona-Winter wieder deutlich angezogen. Damit liegen vor allem die Übernachtungszahlen im Vergleich zum Durchschnitt der letzten drei Winter vor Corona wieder fast auf diesem Niveau. Dabei wäre das Ergebnis des vergangenen Winters wohl noch deutlich besser gewesen, wenn die Wetter- und Naturschneelage vorteilhafter gewesen wäre.

Auch für die kommende Saison sind die Aussichten für die Wintersportnachfrage durchaus erfreulich. Ein überwiegender Anteil an Skifahrer:innen sagt, dass sie in den nächsten Jahren gleich viel oder öfter Skifahren gehen wollen. Rund 80 Prozent der Gäste kommen im Winter aus dem Ausland in die heimische Bergwelt. Über 50 Millionen »Skier Days« in Österreich bringen Einnahmen für den Bund und die Regionen: Die Umsatzsteuer macht rund 1,9 Milliarden Euro pro Winter aus (Wert für 2022/23). Der gesamte Bruttoumsatz durch Wintersportler:innen liegt bei 12,6 Milliarden Euro.

»Rund 70 Millionen Nächtigungen in der letzten Wintersaison belegen eindrucksvoll Österreichs Rolle als Top-Wintersportland. Dieses Ergebnis verdanken wir einerseits der großartigen Arbeit unserer Betriebe und ihrer Mitarbeiter:innen. Das Angebot punktet mit einem tollen Preis-Leistungsverhältnis auf der einen und der guten Zusammenarbeit aller Partner auf der anderen Seite, das heißt von Tourismus, Seilbahnen, Sportartikelhandel und Skiindustrie. Dadurch wird für 250.000 Arbeitsplätze gesorgt und Wertschöpfung in die Regionen gebracht. Diesen erfolgreichen Weg müssen wir fortsetzen, um gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu meistern«, so Robert Seeber.

Seilbahn-Branche investiert in Klimaneutralität

»Die Erhebungen zeigen, dass das Skifahren unverändert der zentrale Grund für einen Winterurlaub in Österreich ist«, unterstreicht Franz Hörl. Daneben setzen Österreichs Seilbahnen auf das Feedback von rund 50.000 Wintergästen, die jährlich zu ihrem Skiaufenthalt befragt werden. Rund 70 Prozent der Gäste kommen wegen dem Skifahren nach Österreich und 88,6 Prozent sind zufrieden bzw. sehr zufrieden mit dem Produkt. Hinzu kommen eine hohe Wiederbesuchsrate von über 80 Prozent und ein unverändert hoher Kinder- und Jugendanteil von 26 Prozent.

Nichtsdestotrotz befindet sich auch der Wintertourismus aufgrund der klimatischen Veränderungen in einer Phase der Veränderung. »Wir können heute mit gutem Gewissen ein nachhaltiges Skierlebnis garantieren. Seilbahnen sind 100-prozentige Elektromobilität, der Anteil an erneuerbaren Energien in den Skigebieten liegt inzwischen bei 90 Prozent«, zeigt sich Hörl zufrieden. »Der Wintertourismus benötigt nur 0,9 Prozent des Gesamtenergieverbauchs Österreichs. Unsere Betriebe investieren hier nachhaltig, um diesen Wert weiter zu verbessern. Alleine pro Nächtigung konnte der Energieverbrauch in den letzten Jahren um 54 Prozent gesenkt werden.« Im Rahmen einer Kommunikationsoffensive will der Fachverband Seilbahnen im Laufe der kommenden Saison zudem mehr als 100 Nachhaltigkeitsprojekte präsentieren, die die unterschiedlichen Maßnahmen seitens der Unternehmen für die verantwortungsvolle Entwicklung des Skifahrens veranschaulichen sollen.


*Unter »Skier Days« versteht man Gäste, die an einem Tag das erste Mal eine Liftanlage nutzen, d. h. auch bei mehrmaliger Beförderung wird pro Gast nur ein »Skier Day« berechnet.

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