Knollen-Ziest © Shutterstock

Knollen-Ziest

© Shutterstock

Knollen-Ziest: Eine vielseitige Delikatesse

Der Stachys affinis ist hierzulande auch unter dem Namen Chinesische Artischocke oder Japanknolle bekannt.

von Alexandra Gorsche
19. Januar 2024

Der Knollen-Ziest (Stachys affinis), auch bekannt als Chinesische Artischocke, Japanknolle oder Japanische Kartoffel, ist eine vielseitige Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Ursprünglich beheimatet in Nordchina und Myanmar, hat sich der Anbau des Knollen-Ziests in Europa etabliert, insbesondere in Frankreich, Belgien und der Schweiz.

Nutzung: Vom Gemüsebeet in die Gourmetküche

Geschichtlich betrachtet wurde der Knollen-Ziest als Gemüse entdeckt und kultiviert, wobei er den Sumpf-Ziest verdrängte. Sein Anbau breitete sich im 19. Jahrhundert in Europa aus, insbesondere in Frankreich, wo er als »Crosne du Japon« bekannt ist.

Die Kultivierung erfolgt vorwiegend vegetativ, da unter europäischem Klima wenig bis keine Blüten und Samen ausgebildet werden. Der Knollen-Ziest ist winterhart und benötigt während der Wachstumsphase ausreichende Wasserversorgung. Die Ernte beginnt im Oktober bis November und erstreckt sich bis ins nächste Jahr vor dem Neuaustrieb im Februar.

Aufgrund seiner geringen Haltbarkeit sollten die Knollen möglichst frisch verwendet werden. In der Küche können sie gekocht, gebraten oder roh in Salaten genossen werden. Die dünnen, unverkorkten Haut macht das Schälen überflüssig.

Mehr als nur Geschmack

Die Knollen des Knollen-Ziests enthalten neben 79,2 Prozent Wasser auch Stachyose, eine Zuckerart, die 63,5 Prozent der Trockenmasse ausmacht. Weitere Bestandteile sind 2,86 Prozent Eiweiß, 0,11 Prozent Fett und 0,71 Prozent Fasern.

Vegetative Merkmale: Ein Blick auf das Wachstum

Der Knollen-Ziest präsentiert sich als ausdauernde krautige Pflanze mit aufrechten Stängeln, die Wuchshöhen von 30 bis 120 Zentimetern erreichen können. Die charakteristischen »Speicherwurzeln« entstehen aus verdickten Rhizomen, die sich zu etwa acht Zentimeter langen und zwei Zentimeter dicken Knollen entwickeln. Diese Knollen, die ab März austreiben, haben eine einzigartige Form und erinnern an einen Darm, eine Perlschnur oder fette weiße Raupen. Im Gegensatz zu anderen Ziest-Arten bleibt die Haut der Knollen beim Wachstum intakt, ohne zu reißen.

Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind gekerbt-gesägt und in ihrer Größe variabel, mit einem Blattstiel von ein bis drei Zentimetern und einer Blattspreite von drei bis zwölf Zentimetern Länge.

Generative Merkmale: Die blühende Pracht des Knollen-Ziests

Die Blütezeit des Knollen-Ziests erstreckt sich von Juli bis August. Die blühenden Scheinquirle, angeordnet in ährigen Blütenständen, präsentieren zygomorphe, zwittrige Blüten mit doppelter Blütenhülle. Die fünf grünen Kelchblätter sind schmal-glockenförmig verwachsen und zeigen eine auffällige Drüsenbehaarung. Die purpurfarbenen Kronblätter sind zu einer etwa 9 Millimeter langen Kronröhre verwachsen.

Die Früchte des Knollen-Ziests sind schwarz-braune Klausen mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Millimetern.

Taxonomie und Verbreitung: Einblick in die Ursrünge

Der wissenschaftliche Name Stachys affinis wurde 1833 von Alexander von Bunge erstbeschrieben. Die ursprüngliche Heimat des Knollen-Ziests erstreckt sich über nordchinesische Provinzen und Myanmar, wo er in Feuchtgebieten in Höhen von 0 bis 3200 Metern wächst.

Was ist bei der Wahl von Knollenziest zu beachten? Der Knollenziest sollte hell und prall sein, ohne beige oder braune Flecken. Die kleinen Knöllchen sollten fest und nicht gummiartig sein.

Der Knollen-Ziest, mit seinem delikaten, leicht nussigen Geschmack, eignet sich für die vielseitige Verwendung in der Küche. Der Geschmack erinnert an Artischocken oder Schwarzwurzeln. Das Besondere an Knollenziest: er kann roh und gekocht gegessen werden, roh als Beilage in einem Salat (ähnlich wie Zwiebeln oder Radieschen) aber auch gekocht und gedünstet, allenfalls serviert mit einer Sauce Hollandaise wie Spargeln. Sein unkomplizierter Anbau und sein geschmackliches Potenzial machen ihn zu einer Wiederentdeckung in der Welt der kulinarischen Gemüsesorten.

Lesenswert

Monica Armani © Robin König Media GmbH

Monica Armani © Robin König Media GmbH

Design

Das war der »Formdepot Salon 2024«: Die ultimative Plattform für Handwerk, Design und Inspiration

Eine meisterhaft kuratierte Ausstellung mit 32 nationalen und internationalen Ausstellern, die 789 Besucher begeisterte. Ein einzigartiges Ambiente aus handgefertigten Produkten, überraschenden Texturen und innovativem Design erwartete Hoteliers und Gastronomen, um neue Inspirationen zu entdecken und Kontakte zu knüpfen.

Ivan Lazarenko und sein Assistent Patrick Ködel schafften den Finaleinzug. © Alexander Koch

Ivan Lazarenko und sein Assistent Patrick Ködel schafften den Finaleinzug. © Alexander Koch

Wettbewerb

»Koch des Jahres«: Die Finalisten stehen fest

Die 16 Besten aus 400 Bewerber:innen lieferten sich einen Showdown in der Münchner »Allianz Arena« und stellten sich der 30-Sterne-Jury.

Wolfgang Puck © Helge Kirchberger Photography

Wolfgang Puck © Helge Kirchberger Photography

Koch

Die kulinarische Welt von Wolfgang Puck: Eine Revolution von Los Angeles nach Salzburg

Die unvergleichliche Erfolgsgeschichte von Wolfgang Puck, der mit seinem Restaurant »Spago« nicht nur die Gastronomieszene von Los Angeles maßgeblich beeinflusst hat, gastiert zur Zeit im »Restaurant Ikarus im Hangar-7« in Salzburg.

Winzer Michael Lorenz, Künstlerin Anita Franziska Müller-Filzmaier und die Spitzenköch:innen Sandra Scheidl und Philipp Dyczek. Foto beigefügt

Sandra Scheidl (2. v. re.) und Philipp Dyczek (re.), Foto beigefügt

Kulinarik

Kulinarische Kunst und Erlebnisgastronomie: Die Welt des Philipp Dyczek

Das »Restaurant Artis« in der Schmiedgasse ist das erste und einzige Restaurant in Graz, das als Mitglied der »JRE-Jeunes Restaurateurs« – der Vereinigung europäischer Spitzenköche – gelistet ist.

Mike Süsser © Familux Resorts

Mike Süsser © Familux Resorts

Kulinarik

Premiere für Trendguide Mike Süsser im »Familux Resort Alpenrose«

Der bekannte TV-Koch sorgte gemeinsam mit dem »Alpenrose«-Kulinarik-Team unter der Leitung von Küchenchef Tobias Ritzler mit Live-Cooking für besondere Gourmeterlebnisse und Unterhaltung.

© HLF Krems

© HLF Krems

Event

Die »Tourismusschulen HLF Krems« kochen beim »Wachau Gourmetfestival« auf

Unterstützung bekommen die Schüler:innen, Absolvent:innen und Lehrer:innen von Top-Köchen und Top-Gastgebern wie Thomas Dorfer, Hartmuth Rameder & Erwin Windhaber, Michael Kolm und Harald Pollak.

Meist gelesen

Alois Gölles © Manufaktur Gölles

Alois Gölles © Manufaktur Gölles

Interview

»Wir machen im Grunde Convenience auf höchstem Niveau«

Alois Gölles, Chef der »Gölles«-Manufaktur verrät im Gespräch mit PROFI, wie seine Leidenschaft für Essig entstanden ist, wie er den Apfel-Balsamico erfunden hat, wie sich Klimawandel und Krisen auf die Essig- und Spirituosenproduktion auswirken und warum es keinen Bananen-Essig braucht.

Vik Geunes © Helge Kirchberger

Vik Geunes © Helge Kirchberger

Koch

Vik Geunes: Der Weg eines Autodidakten zur kulinarischen Exzellenz

Der Chefkoch des mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants »Zilte« in Antwerpen, hat es geschafft, sich ohne formelle kulinarische Ausbildung an die Spitze zu kochen. Im April 2024 ist das »Restaurant Ikarus« im »Hangar-7« die Bühne für die vollendete Kochkunst von Geunes. 

Janaína Torres © Marcus Steinmeyer

Janaína Torres © Marcus Steinmeyer

Koch

Janaína Torres aus São Paulo ist »The World’s Best Female Chef 2024«

Die Brasilianerin, die 2023 bereits als Lateinamerikas beste Köchin ausgezeichnet wurde, wurde jetzt für ihren bedeutenden kulinarischen Beitrag auf globaler Ebene geehrt.

Gastronomie

Erweiterung des kulinarischen Repertoires mit der Mediathek von »RATIONAL TV«

Advertorial

Kulinarische Revolution: Die »RATIONAL TV« Mediathek – Wo Leidenschaft fürs Kochen auf Effizienz trifft!

Kulinarik

Knorr Professional: Beliebte braune Saucen mit verbesserter Rezeptur und neuem Design

Advertorial

Food Solutions & Eskimo verbessert das Saucensortiment von »Knorr Professional« aus Bratenjus und -saft und reagiert damit auf die Bedürfnisse der Profiküchen.

Foto beigestellt

Foto beigestellt

Gastronomie

»Future Menus 2024«: Globale Gastronomie-Trends im Fokus

Der Trendreport von »Unilever Food Solutions« definiert acht prägende Entwicklungen.

Der Newsletter für echte Profis

Be inside and take your chance! Regelmäßige Karriere-Updates aus Gastronomie und Hotellerie, kostenlos in Ihr Postfach!