Zu den »Trading Down«-Effekten zählt etwa, dass sich zwei Gäste aus Kostengründen ein Gericht teilen. © Pexels/Cottonbro Studio

Zu den »Trading Down«-Effekten zählt etwa, dass sich zwei Gäste aus Kostengründen ein Gericht teilen. © Pexels/Cottonbro Studio

Wie Sie dem Trend »Trading Down« erfolgreich begegnen

In Zeiten steigender Kosten suchen Gäste nach Einsparungen – ein Trend, der die Gastronomie herausfordert. Von unbeleuchteten Mehrwertsteueraspekten bis zu wirksamen Maßnahmen für Gastronomen – so bleiben Sie im Wettbewerb.

von Alexandra Gorsche
26. Januar 2024

Bei den aktuellen Diskussionen zur drohenden Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie wurden die Argumente, die gegen eine erneute Erhöhung sprechen, allesamt genannt und umfangreich besprochen. Allerdings blieb bislang ein Aspekt dabei unbeleuchtet. Bei der Berechnung des zusätzlichen Steueraufkommens durch die mögliche Erhöhung der Mehrwertsteuer wird (vermutlich) davon ausgegangen, dass bei gleichbleibenden Netto-Umsätzen der Gastronomie lediglich der höhere Steuersatz auf Speisen zum Vor-Ort-Verzehr angewendet wird und ansonsten alle anderen Parameter gleich bleiben.

Markus Suchert, Hauptgeschäftsführer des »Bundesverbands der Systemgastronomie« (BdS), betont: »Weder die Reaktionen der Gastronomen noch die der Verbraucher sind hier allerdings mitberücksichtigt. Diese werden jedoch sicherlich nicht ausbleiben und sollten in der derzeitigen Diskussion mit einbezogen werden, denn sie haben gravierende Auswirkungen auf das zusätzliche Steueraufkommen.« Jochen Pinsker, Industry Advisor Foodservice Europe des Marktforschers »Circana«, ergänzt: »Von den erhofften Mehreinnahmen wird nach unseren aktuellen Berechnungen auf Basis des CREST-Verbraucherpanels wohl nur ein Bruchteil tatsächlich übrigbleiben

Vier entscheidende Faktoren

Vier Faktoren wurden in die Berechnungen von »Circana« einbezogen:

  1. Preisanpassungen: Die Gastronomen werden voraussichtlich nur etwa die Hälfte der zusätzlichen Steuerbelastungen an die Kunden weitergeben können.
  2. Besuchsrückgang: Durch die gestiegenen Preise wird ein Rückgang der Besuchszahlen erwartet, optimistisch beziffert mit drei bis fünf Prozent.
  3. »Trading Down«-Effekte: Bereits in den vergangenen Monaten wurden »Trading Down«-Effekte beobachtet, d.h., Besuche verlagern sich von höher- zu niedrigpreisigen Segmenten.
  4. Verschiebung zum Mitnehmen: Es wird eine Verschiebung vom Vor-Ort-Verzehr zur Mitnahme erwartet, was Einsparmöglichkeiten für Verbraucher bedeutet.

Selbst bei optimistischen Annahmen – wie von »Circana« prognostiziert – werden diese Effekte bereits die Hälfte (49 Prozent) der erhofften Steuermehreinnahmen auffressen. Für BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert bedeutet dies eine inakzeptable Tatsache, bei der die gastronomischen Betriebe die Leidtragenden wären.

Begriffserklärung »Trading Down«

Der Begriff »Trading Down« beschreibt einen Entwicklungstrend einer Geschäftslage, der durch ein quantitativ und insbesondere qualitativ rückläufiges Angebot von Einzelhandel, Gastronomie und sonstigen frequenzintensiven Nutzungen und einem Anstieg von Geschäftsleerständen gekennzeichnet ist. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit Geschäftsstraßen oder Versorgungsbereichen verwendet.

Lesenswert

Die Jury: The Duc Ngo, Heinz Reitbauer, Rosina Ostler, Daniel Gottschlich und Julia Komp © San Pellegrino

Die Jury: The Duc Ngo, Heinz Reitbauer, Rosina Ostler, Daniel Gottschlich und Julia Komp © San Pellegrino

Das ist die hochkarätige Jury des »S.Pellegrino Young Chef Academy«-Wettbewerbs

Die Besten der Besten haben sich versammelt, um das nächste große kulinarische Talent zu küren. PROFI stellt die Juroren hinter dem deutsch-österreichischen Vorentscheid des »S.Pellegrino Young Chef Academy Awards« vor. Ab jetzt sind Bewerbungen möglich!

© Interhome

© Interhome

Ferienhaus

»Interchalet« heißt jetzt »Interhome«

Die Vereinheitlichung der Markenkommunikation soll Urlaubsgästen ein einheitliches Markenerlebnis garantieren.

Nicholas Ofczarek bei der Kampagnen-Premiere © Burgenland Tourismus/Andreas Lepsi

Nicholas Ofczarek bei der Kampagnen-Premiere © Burgenland Tourismus/Andreas Lepsi

Burgenland

Kultur-Offensive in bewährter Besetzung: »Burgenland Tourismus« setzt erneut auf Nicholas Ofczarek

Der »Burgtheater«-Star kostet sich als Markenbotschafter durch die Gustostückerl des Burgenlandes. Diesmal stehen die Kultur-Highlights am Programm.

Philipp Vogel, Gabriele Weiss Brummer und Mike Süsser © Rene Buko

Philipp Vogel, Gabriele Weiss Brummer und Mike Süsser © Rene Buko

Gastronomie

Mike Süsser und Philipp Vogel gehören jetzt zum exklusiven »Chef’s Irish Beef Club«

Die beiden Spitzenköche reihen sich in die Riege internationaler Sterne- und Gourmetköche ein, die sich als Botschafter für irisches Rindfleisch verdient gemacht haben.

© The Guardians

© The Guardians

Marketing

Wien: Das hat es mit der Riesenpizza über der U-Bahn-Station Kagran auf sich

In den Sozialen Medien wird über die »gigantische Werbetafel« heiß diskutiert.

Nina Kaiser © Bernhard Eder

Event

Nina Kaiser: »Ich wünsche mir einen Gamechanger im Bereich der gesunden Ernährung«

Die Co-Founderin des »4Gamechangers Festivals«, Nina Kaiser, im Interview über Restaurant-Tech, Digitalisierung und weitere Gamechanger in der Gastronomie, den Entrepreneur-Spirit in der Branche und wie man die Power of Cooperation für Hidden Champions nutzen kann.

Meist gelesen

Irmgard Querfeld © Caro Strasnik

Irmgard Querfeld © Caro Strasnik

Interview

»Viele Gäste nutzen das Kaffeehaus als temporäres Büro oder Treffpunkt für geschäftliche Besprechungen«

Zwischen Tradition und »Out of the Box«. Irmgard Querfeld, Geschäftsführerin des »Café Museum«, im Interview anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Wiener Institution.

Friederike Schnitger, Foto beigestellt

Friederike Schnitger, Foto beigestellt

Interview

Über den Tellerrand: Warum die Gastronomie innovative Lösungen braucht

Gastro-Unternehmerin Friederike Schnitger verrät, warum es innovative Lösungen braucht, die Gastronomen dabei helfen, sich den aktuellen Herausforderungen anzupassen. Von digitalen Bestellsystemen bis hin zu nachhaltigen Praktiken.

Taylor Swift © Paolo Villanueva/CC BY 2.0 DEED

Taylor Swift © Paolo Villanueva/CC BY 2.0 DEED

Kultur

Musiktourismus boomt: Taylor Swift und Co. werden zum »Reiseziel«

»Opodo«-Umfrage zeigt: Auftritte von Weltstars wie Swift, Adele oder AC/DC sorgen für Spitzenwerte bei Reisebuchungen. Mehr als ein Drittel der Deutschen sind bereit zu reisen, nur um ein Konzert zu besuchen.

Marius Mohn, Foto beigestellt

Marius Mohn, Foto beigestellt

Marketing

»OMR Festival«: Neue Maßstäbe in Sachen Eventgastronomie

Heute und morgen ist die Hamburger Messe wieder Schauplatz des »OMR Festivals«, das neben Kim Kardashian und Robert Habeck auch mit innovativen Gastronomiekonzepten aufwartet.

© Soulkitchen Group

Interview

»Innovation und Kreativität lebt letztendlich von der Schwarm­intelligenz. Daher ist uns die aktive Einbringung unserer ­Mitarbeitenden enorm wichtig und wird entsprechend gefördert.«

Advertorial

Im Gespräch mit Profi spricht das Team von Glorious Bastards, bestehend aus dem CEO Stefan Schwab, der Operation Managerin Natalie Hüning und dem Betriebsleiter Michael Georgoulis, über ihr neues Gastronomieprojekt in Konstanz und den damit verbundenen Erfolg, sowie Herausforderungen und Mitarbeiterführung.

Die drei Staatsmeisterinnen: Anna Lea Hausberger, Verena Pöttler und Emily Langegger. © bild[ART]isten

Die drei Staatsmeisterinnen: Anna Lea Hausberger, Verena Pöttler und Emily Langegger. © bild[ART]isten

Aus- und Weiterbildung

»JuniorSkills 2024«: Das sind die besten Lehrlinge in Hotellerie und Gastro

81 Lehrlinge stellten bei den Tourismus-Staatsmeisterschaften in Klagenfurt ihr Talent in den Disziplinen Kochen, Restaurantservice und Hotelrezeption unter Beweis.

Der Newsletter für echte Profis

Be inside and take your chance! Regelmäßige Karriere-Updates aus Gastronomie und Hotellerie, kostenlos in Ihr Postfach!