Studierende der Universität Graz, Foto beigestellt

Laura Wenzel (Mi.) und andere Studierende fordern eine eine rein pflanzliche Ernährung an der Uni Graz. Foto beigestellt

Vegane Uni-Bewegung gewinnt an Fahrt: ÖH Graz sagt »Ja«!

ÖH Graz unterstützt Plant-Based Universities: Universität auf dem Weg zum pflanzlichen Menü – Perfekter Start im Veganuary.

von Alexandra Gorsche
09. Januar 2024

Ein bedeutender Erfolg für die »Plant-Based Universities«-Kampagne in Europa: Die Studierendenvertretung (ÖH) der Universität Graz spricht sich öffentlich für die Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung aus, als Antwort auf die Klimakrise. Ein bedeutender Schritt, der nicht nur pünktlich zum »Veganuary«, sondern auch im Kontext der aktuellen Diskussion über vegane Ausbildungen für Furore sorgt (PROFI berichtete).

Rein pflanzliches Ernährungsangebot

Die ÖH hat ihre volle Unterstützung für die Umstellung der Universität auf ein rein pflanzliches Ernährungsangebot bekannt gegeben und ist damit die neunte europäische Studierendenvertretung, die diese Forderung öffentlich unterstützt. Dabei tritt sie in die Fußstapfen von Universitäten wie Cambridge, Birmingham und Warwick. Dieser Schritt erfolgt nur wenige Wochen nachdem die Studierenden der Universität Warwick in Großbritannien dafür gestimmt haben, dass das Catering ihrer Studierendenvereinigung innerhalb von vier Jahren vollständig auf pflanzliche Ernährung umgestellt werden soll.

Studierende der Universität Graz demonstrieren für ihren Wunsch nach einer rein pflanzlichen Ernährung an der Uni. Foto beigstellt
Studierende der Universität Graz demonstrieren für ihren Wunsch nach einer rein pflanzlichen Ernährung an der Uni. Foto beigstellt

Laura Wenzel, Campaignerin von »Plant-Based Universities Graz«, kommentiert: »Die Unterstützung durch unsere Studierendenvertretung (ÖH) ist unglaublich. Junge Menschen erkennen die Notwendigkeit, unser Ernährungssystem zu ändern – dies zeigt sich nicht zuletzt an den über 1.000 schriftlichen Unterstützungserklärungen, die wir für unsere Initiative erhalten haben. Wir sehen die Universitäten in der Verantwortung, diesen Wandel maßgeblich mitzutragen. Ein pflanzenbasiertes Ernährungssystem ist essenziell, um die Klima- und Umweltkrise zu bewältigen und gleichzeitig das jährliche Sterben von Milliarden von Tieren weltweit zu verhindern. Wir werden weiterhin mit unserer Universität zusammenarbeiten, um diese Veränderungen herbeizuführen und sicherzustellen, dass die Stimmen der Grazer Studierenden gehört werden. Die Zukunft sieht vielversprechend aus, und wir sind optimistisch, bald Veränderungen sowohl hier in Graz als auch in ganz Europa zu sehen.«

Pflanzliche »Aktionspläne«

Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Trends hin zu einer pflanzlichen Ernährung. Die Universität Wien hat kürzlich eine Mensa mit 70 Prozent pflanzlichen Angeboten eröffnet, während Dänemark und Südkorea kürzlich »pflanzliche Aktionspläne« als Teil ihrer nationalen Ernährungsstrategien angekündigt haben.

Univ.-Prof. Dr. Ilona Otto, Stellvertretende Leiterin des Wegener Centers für Klima und Globalen Wandel an der Universität Graz, sagt dazu: »Die Plant-Based-Universities-Kampagne hat meine volle Unterstützung. Die Studienlage ist klar: Wir brauchen strukturelle Veränderungen hin zu einem pflanzlichen Ernährungssystem.« Eine umfassende Studie der Universität Oxford aus dem Jahr 2018 zeigte, dass weltweit 76 Prozent der für die Nahrungsmittelproduktion genutzten Flächen durch eine Umstellung auf pflanzliche Produktion frei würden. Die »Plant-Based Universities«-Kampagne betont die Verantwortung der Universitäten für die Zukunft ihrer Studierenden und fordert eine gerechte, nachhaltige und rein pflanzliche Verpflegung.

»Plant-Based Universities«, eine Kampagne von »Animal Rising«, ist eine internationale Initiative von Studierenden, die darauf abzielt, dass Universitäten und Studierendenvertretungen 100 Prozent pflanzliche Verpflegung anbieten. Die Initiative argumentiert, dass Universitäten verpflichtet sind, wissenschaftliche Erkenntnisse über die negativen Auswirkungen von Tierhaltung und Fischfang auf die Umwelt zu berücksichtigen und umzusetzen.

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