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Berlin: KaDeWe stellt Insolvenzantrag

Medienberichten zufolge hat das berühmte Kaufhaus des Westens in Berlin einen Insolvenzantrag eingereicht. Auch das Alsterhaus in Hamburg und der Oberpollinger in München sind betroffen.

Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin, das zu den bekanntesten Einkaufszielen Deutschlands zählt, hat laut Berichten mehrerer Medien offenbar Insolvenz angemeldet. Laut Süddeutscher Zeitung und dem Wirtschaftsmagazin Capital wurde der Insolvenzantrag bereits am Freitag eingereicht. Die Mitarbeiter im KaDeWe seien bereits über den Insolvenzantrag informiert. Die Nachricht betrifft nicht nur das KaDeWe selbst, sondern die gesamte Unternehmensgruppe, die als »The KaDeWe Group GmbH« bekannt ist. Auch die Luxuskaufhäuser »Alsterhaus« in Hamburg und »Oberpollinger« in München, die zur gleichen Gruppe gehören, sind von der Insolvenz betroffen.

Die Entscheidung kam überraschend, da bisher angenommen wurde, dass die Geschäfte in den Luxuskaufhäusern gut liefen. Die KaDeWe Group gehört zu 50,01 Prozent der thailändischen Central Group und zu 49,99 Prozent zur Signa Gruppe des österreichischen Immobilienhändlers René Benko, der bereits Ende des vergangenen Jahres Insolvenz für seine Holding und die beiden größten Tochtergesellschaften in Österreich angemeldet hatte.

Auswirkungen auf die Mitarbeiter

Die Gründe für die Insolvenz sind derzeit noch unklar, jedoch wird spekuliert, dass möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten hinter dieser Entscheidung stecken könnten. Insider zeigten sich überrascht, da zuvor angenommen wurde, dass die Luxuskaufhäuser gute Umsätze verzeichneten und die thailändische Central Group als finanzstark galt. Die KaDeWe Group erzielte laut den letzten verfügbaren Zahlen einen Jahresumsatz von etwa 800 Millionen Euro.

Die Insolvenz könnte auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter haben, etwa 1900 Beschäftigte könnten betroffen sein. Sollte das Amtsgericht den Insolvenzantrag genehmigen, wären ihre Gehälter über das Insolvenzgeld für die nächsten drei Monate gesichert.

Unabhängig davon haben die Grundstücksgesellschaften, die die Immobilien des Alsterhauses und des Oberpollinger besitzen, bereits in der vergangenen Woche einen Insolvenzantrag gestellt.


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Anna Wender
Anna Wender
Redakteurin
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