Mit Matcha, Kaffee, Taro oder klassisch in »Brown Sugar« – der Bubble Tea kennt viele Geschmäcke.

Mit Matcha, Kaffee, Taro oder klassisch in »Brown Sugar« – der Bubble Tea kennt viele Geschmäcke.
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Bubble Tea: Das Erfolgsrezept für den Trend

Nach dem großen Boom verschwand Bubble Tea von der Bildfläche. Nun scheint er ein Comeback zu erleben. UMFRAGE: Wie stehen Sie zu den bunten Perlendrinks?

Ein Strohhalm am Boden hier, ein paar schwarze Kügelchen in einer milchigen Lacke dort – die Spuren sind in der Wiener Innenstadt vielerorts sichtbar. Wer den kuriosen Hinweisen folgt, steht bald vor einer langen Schlange in der Krugerstraße oder Führichgasse. Wird hier etwas gratis verteilt? Nein, es gibt Bubble Tea.

Selbst während des Lockdowns war eine Menschenansammlung vor den Bubble Tea Standorten so gut wie gesichert. Mit Wartezeiten von 5–15 Minuten musste man zu Stoßzeiten jedenfalls rechnen. Woher kommt diese große Nachfrage nach den süßen Milchtees, wo der Trend doch schon vor Jahren abgeebbt ist?

Warum Bubble Tea 2013 unterging

Die Schlangen vor den Bubble Tea Läden werden vor allem jene verwundern, die den Boom Anfang der 2010er erlebt haben. In ganz Wien spross ein Shop nach dem anderen aus dem Boden. Aber auch in Deutschland verbreitete sich das Getränk, das ursprünglich aus Taiwan kommt, rasant.

Doch so schnell wie der Trend kam, war er auch wieder verschwunden. Grund dafür war mitunter eine Studie aus Deutschland, die Wellen schlug: Bubble Tee soll krebserregend sein. Die Studie wurde zwar widerlegt, aber der Ruf war zerstört. Sogar eine Petition für den Verbot des Modegetränks wurde 2012 in Deutschland gestartet. Die Bubble Tee Läden verwandelten sich nach und nach in Smoothie-Lokale oder in gesunde Bowl-Imbisse.

Nach acht Jahren lässt sich aber wieder ein Comeback beobachten: Die Google-Suchanfragen nach Bubble Tea steigen, die Schlangen vor den Shops werden länger.

Die Tees werden üppig mit Sirup und Tapiokaperlen versehen.
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Die Tees werden üppig mit Sirup und Tapiokaperlen versehen.

Der Trend im neuen Health-Look

Vergleicht man die Bubble Tea Läden aus den frühen 2010ern mit den heutigen, fällt auf, dass sich der Fokus verändert hat. Statt auf jugendlich-bunte Vermarktung wird auf Exklusivität und Qualität gesetzt. Die neuen Läden wie »Find Tea« (Führichgasse) kleiden sich in hochwertiges Äußeres oder setzen ganz dem Zeitgeist nach auf den »Health-Faktor«.

Auf der Website von »Tea Plus« (Krugerstraße) wird beispielswiese damit geworben, dass »ausschließlich natürliche Zutaten« und »high quality teas« verwendet werden. Die Tapioka-Perlen produziert der Laden selbst. Passend zu dem gesunden Image verkauft »Tea Plus« Tees mit Chiasamen und bietet vegane Milchalternativen an.

Auch das Logo erinnert eher an eine Apotheke oder an einen Gesundheitsladen als an das, was Bubble Teas trotz allem sind: zuckerhaltige und mit Sirup versetzte Drinks. Etwas Kontrolle wird den Besuchern aber mit der Möglichkeit geboten, die Süßstärke selbst zu wählen (»less«, »standard« oder »more«). 

Was in den Bechern steckt

Aus was Bubble Tea besteht, hängt stark von dem Laden und der Sorte ab. Grundsätzlich ist die Basis meist Schwarz- oder Grüntee, der dann mit Milch und Sirup versetzt wird. Essenziell sind die Kügelchen oder Jellies: hier stehen die klassischen Tapiokaperlen, zerplatzende Kugeln und diverse Jellies zur Auswahl.

Neuerdings werden auch »Cheesecake Toppings« an einigen Standorten angeboten. Bekannte Sorten sind beispielsweise der violette Bubble Tea mit Taro (südostasiatische Süßkartoffel) oder der »Brown Sugar Bubble Tea«. Auch Varianten mit Kaffee, Matcha und roten Bohnen stehen auf der Karte. 

Die Zutaten hängen von der Sorte und vom Laden ab.
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Die Zutaten hängen von der Sorte und vom Laden ab.

So (un)gesund ist Bubble Tea

Je nach Zutaten schlägt ein kleiner Bubble Tea (0,2 Liter) mit etwa 500 Kalorien zu Buche. Der Zuckergehalt ist mit ungefähr 50 Gramm Zucker (pro 500 Milliliter) etwa gleich hoch wie bei Cola. Gesundheitswunder sind die farbenfrohen Milchtees also nicht – gesundheitsschädigende Stoffe beinhalten sie aber nicht, wie aus einer Studie hervorgeht

Die Tapiokakügelchen haben es mittlerweile auch in die Sterneküche geschafft, wo sie in Desserts oder zu Fisch serviert werden. Gewonnen wird Tapioka aus der Maniokwurzel, die ihren Ursprung in Brasilien hat. Dort zählt das stärkehaltige Tapioka zu den Grundnahrungsmitteln. Es besteht – wie jede Stärke – hauptsächlich aus Kohlenhydraten und nur aus 0,2 Gramm Fett (pro 100 Gramm).



Sonja Wind
Sonja Wind
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