»Café Ritter« schlittert zum zweiten Mal in die Pleite
Obwohl die Geschäfte »gut laufen«, wird ein Sanierungsverfahren eröffnet.
Das 1907 eröffnete »Café Ritter« gilt als eine Institution in Ottakring. Zwei Kartenspielerrunden haben es der Legende nach am Leben erhalten, bis Martina Postl die abgewirtschaftete Gastwirtschaft 2016 übernommen hat und dem Lokal mit hausgemachten saisonalen Speisen, Lesungen und Musik neues Leben einhauchte.
Trotzdem schlitterte das Café unter Postl aufgrund der Corona-Lockdowns im Februar 2021 in die Pleite. Obwohl die Geschäfte wieder ins Laufen kamen, ist das Kaffeehaus nun erneut zahlungsunfähig. Es kommt erneut zu einem Sanierungsverfahren über die Coinberg – Café Ritter – GmbH. Über die Höhe der Verbindlichkeiten ist noch nichts bekannt, 2021 war von 940.000 Euro die Rede.
Verspätete Förderungen
Einen Gästemangel gebe es Postl zufolge nicht. Verschiedene Corona-Förderungen seien erst mit massiver Verspätung eingelangt, als sie schon nicht mehr zahlen konnte. Über die »Stolz auf Wien Beteiligungs-GmbH« sei eine Finanzspritze zugesagt worden.
Einem Bericht des Kurier zufolge will die Gastronomin ihren Gläubigern eine Zahlungsquote von 20 Prozent anbieten. Das »Café Ritter« sei nicht in Gefahr, wird sie zitiert und auch ihre 13 Mitarbeiter:innen müssten nicht um ihre Jobs zittern.