An ihr kann man den Abend nicht nur starten, sondern gleich in Gänze bestreiten: die Bar des Münchner »Tantris«.

 An ihr kann man den Abend nicht nur starten, sondern gleich in Gänze bestreiten: die Bar des Münchner »Tantris«.
© Kathrin Koschitzki

Im roten Herz der Stadt: ein Abend an der Tantris Bar

Das »Tantris« in München gehört zu den absoluten Top-Adressen der deutschen Gourmetlandschaft. Seit 2021 lockt es seine Gäste jedoch nicht nur mit kulinarischen Extravaganzen, sondern auch mit einer exquisiten Bar. Und an ihr kann man den Abend nicht nur starten, sondern spielend leicht auch in Gänze bestreiten. Zeit für einen Deep Dive.

Es gibt in jeder Stadt Orte, an denen man den Pulsschlag der Metropole fast körperlich spüren kann. In München gehören Institutionen wie die »Goldene Bar«, die »Bar Gabányi« oder das »Schumann`s« untrennbar zu diesen neuralgischen Punkten, an denen man die Vitalität Mingas aufsaugen kann. Doch es gibt einen Tresen, an dem das Beste dieser drei Welten wie in einem Nervenzentrum zusammenlaufen. Es ist jener von Jörg Krause, Barchef der opulenten »Tantris Bar«.

Der Mann, mit dem man über Spirituosen fachsimpelnd Stunde um Stunde verbringen kann, hat in allen drei der genannten Bars sein Handwerk perfektioniert. Bei ihm fühlt man sich auf eine Weise umsorgt, die weit über das hinausgeht, was man allgemein als betreutes Trinken bezeichnet. Er weiß seine Gäste einzuschätzen und schafft es mit nur wenigen Fragen und geradezu traumwandlerischer Intuition immer den für diesen speziellen Moment richtigen Drink zu servieren. Und spezielle Momente gibt es an seiner Bar viele – vor allem dann, wenn man sich dazu entschließt, hier mehr als nur den Aperitif vor dem Dinner zu nehmen.

Schlemmen oder schlürfen? Beides!

Nicht ganz unschuldig daran ist das vielleicht beste Bar-Food der Stadt. Aus den beiden Küchen des »Tantris« kommen hier kulinarische Freuden angeschwebt, die einen fast vergessen lassen, dass jenseits der Bar auch noch ein Sternerestaurant wartet. Egal ob Ossetra Kaviar mit salzigen Waffeln, Bretonische Austern, Pate de Campagne vom Bio-Schwein, Goujonnettes (Fischstäbchen vom Monkfisch) mit Sauce Tartare, Lammschulter auf Couscous oder Waldpilzravioli auf einem Bett von Totentrompetenpilzen – jeder »Snack«, den man hier bekommt, macht Lust auf den nächsten. Und Jörg Krause? Serviert zusammen mit seinem Bar-Kollegen Leyth Bousselmi treffsicher zu jeder Stimmung, zu jedem Gang und Bissen das passende Getränk. Ein »Americano« mit Vermouth Salicutti, Vin d`Orange und Soda zum Einstieg und Begleiter der kleinen Käsesoufflés, ein Syrah von Saint-Joseph (Les Serines 2014) zur Lammschulter, ein »Masataka« (Japanischer Whisky, Shiso, Zitrone, Zucker) als kleiner Aufrichter vor dem Dessert – hier versteht man es wie kaum an einem anderen Tresen, die Gäste durch den Abend zu führen und an der Bar zu fesseln. Was die Kolleg:innen aus dem Restaurant dazu sagen, müssen wir beim nächsten Mal rausfinden, wenn sich der Nebel des letzten Tauchgangs gelichtet hat.

Vielleicht wäre der Valentinstag ja eine gute Gelegenheit, denn hierfür hat Jörg Krause selbstverständlich auch das Passende im Shaker: den »Vanilla-Rose Fizz« mit 5 cl Vanille-Rosen-Vodka, 4 cl frischgepresstem Zitronensaft, 3 cl Zuckersirup und Soda. Als ob man sich in diese Bar noch mehr verlieben könnte…

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Alexander Thürer
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