© Niklas Schnaubelt

Falstaff präsentiert den Rotweinguide 2024

Verkostet, beschrieben und bewertet: Die besten 1.200 Rotweine – von trocken bis fruchtig, von kräftig bis expressiv und von lebendig bis brillant. Alle Fotos von der Preisverleihung finden Sie in unserer Bildergalerie.

Mit Freude dürfen wir die Ergebnisse der 44. Falstaff-Rotweinprämierung vorlegen, nachdem wir die Sieger der
zahlreichen Kategorien auch heuer wieder im festlichen Rahmen der Wiener Hofburg anlässlich der traditionsreichen Rotweingala persönlich auszeichnen konnten. Der begehrte Titel des »Falstaff-Siegers« ging heuer an den punktehöchsten Wein aus dem Jahrgang 2021, der von der neunköpfigen Fachjury in einer Finalverkostung in einer Blindprobe ermittelt wurde. Mehr als 600 Weine waren für den Hauptbewerb eingereicht worden, aus denen auch die zahlreichen Sortensieger dieses exzellenten Jahrgangs gekürt wurden. Bereits im Vorfeld fand die Ermittlung der besten jungen Rotweine aus 2022 statt, diese »Grand-Prix-Sieger« wurden aus den drei Gruppen Blauer Zweigelt, Blaufränkisch und Cuvée ermittelt. Mehr als 300 Weine der Jahrgänge 2020 und älter waren diesmal in der Kategorie »Reserve Trophy« angetreten, diese wurden auch heuer wieder in den beiden Kategorien »Blaufränkisch« sowie »Cuvées und weitere Sorten« vergeben.

Der Jahrgang 2021 brilliert mit feiner Frucht, Eleganz, Struktur und tollem Reifepotenzial.

Die Sieger

Die Vielfalt der Stile

Die Fachjury hatte mit dem ausgezeichneten Jahrgang 2021 eine breite Palette an Spitzenweinen zu beurteilen, die es aufgrund ihrer Qualität über die Vorverkostungen in die Finalrunde der jeweiligen Kategorie geschafft hatten. Hier spielte nun die Frage des Weinstils eine entscheidende Rolle. In Österreich findet der Weinfreund heute zwei Strömungen vor, die beide ihre Berechtigung haben und sich begeisterter Anhängerschaft erfreuen. Es ist nun an der Zeit, einen Schritt weiterzugehen und den österreichischen Rotwein neu zu denken.

Man bekommt heute oftmals den Eindruck, es habe sich eine Art Nullachtfünfzehn-Vinifikation bei unseren Rotweinen eingeschlichen. Die Weine sind zwar weitgehend sauber, nur selten oxidativ, aber insgesamt leider zu oft doch nichtssagend. Der Umgang mit Holz wird von weiten Teilen der Produzenten unachtsam betrieben. Hier fehlt es oft am Fingerspitzengefühl. In den Weinen wird die Holzkomponente noch immer viel zu oft bemerkbar, die Gerbstoffe verweisen auch auf Überextraktionen hin, die grünen und unreifen Nuancen verbessern sich auch durch längere Flaschenreife nicht, wie offensichtlich immer noch mancher Produzent hofft. Manche der heimischen Rotweine verweilen offenbar auch in einem an sich guten Jahrgang in einer kaum übersehbaren Rustikalität, an die sich die österreichischen Konsumenten zu ihrem Glück bereits gewöhnt zu haben scheinen – ein dunkelfärbiger, extrakt- und tanninreicher Stil, reich an Alkohol und Gerbstoff, der auf dem wichtigen Heimmarkt, aber auch in der Schweiz besten Absatz findet und natürlich seine Berechtigung hat.

Wer allerdings international reüssieren möchte, muss für die Zukunft wissen: Auf diesem Parkett wird längst eine andere Melodie gespielt, es weht der »wind of change«. Ob in Großbritannien, den USA oder den nordeuropäischen Ländern: Frische und Leichtfüßigkeit bei klarer Definition und Länge sind gefragt, nicht Alkohol, Körperreichtum und präsenter Holzeinsatz. Und dass in Österreich auch in diesem Stil Weltklasse erzeugt wird, darüber herrscht kein Zweifel. Immer öfter finden diese Weine dank einer engagierten Sommellerie ihren Weg in die heimische Spitzengastronomie, wo sie mit ihrer Finesse überzeugen.

Schmackhaftes Angebot

Die aktuellen Produkte wurden wie bisher nach Sortengruppen und Jahrgängen beschrieben und bewertet. Innerhalb der Punkteränge sind die Weine aufsteigend nach ihrem Ab-Hof-Preis geordnet. Sie finden in diesem Guide so gut wie alle bekannten Erzeuger, aber sicherlich auch eine große Zahl von Winzern, von denen Sie vielleicht bisher noch nichts gehört haben. Ein besonderer Stellenwert kommt auch der »Falstaff Reserve Trophy« (VERLINKEN) zu. In diesem Bewerb ging mit dem Jahrgang 2020 und einigen älteren Reserveweinen eine enorme Zahl an österreichischen Top-Rotweinen, die eine längere Fassreife hinter sich gebracht haben, an den Start. Ob beim »Jungwein Grand Prix 2023«, den empfohlenen Weinen aus dem Jahr 2021 oder den ausgezeichneten Reserven: Im aktuellen Falstaff Rotweinguide 2024 werden Sie mit Sicherheit wieder fündig.

An dieser Stelle möchte ich mich einmal mehr im Namen des Falstaff-Verlags bei allen Weingütern für das uns über all die Jahre entgegengebrachte Vertrauen herzlich bedanken, denn schließlich beruht dieses Projekt auf Freiwilligkeit. Mein Dank geht aber auch an alle Mitglieder unserer kompetenten Jury, denn erst durch ihr fachlich versiertes Urteil bekommen die Ergebnisse dieser Prämierung ihr besonderes Gewicht. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen, Nachverkosten und Entdecken einer Vielzahl von österreichischen Rotweinen, die wir für Sie vorprobiert und für gut befunden haben und Ihnen hiermit gerne empfehlen möchten.


Rotweinguide Österreich 2024

Die besten 1.200 Rotweine. Verkostet, beschrieben und bewertet von Peter Moser.

14,90 Euro

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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