© Colin Cyruz MIchel

FOTOS: Das war der Liquid Market 2019

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An drei Tagen präsentierte sich die heimische und internationale Barszene im Wiener Volksgarten. Auch Falstaff war gemeinsam mit MAO Fruchtsaft und Copenhagen Distillery mit einer eigenen Bar vertreten.

Vom wechselhaften Wetter ließen sich die Spirits-Fans und Cocktail-Lovers nicht abhalten und strömten in den Volksgarten in der Wiener City, wo zwischen 11. und 13. Juli der Liquid Market 2019 stattfand. Denn mindestens genauso vielseitig wie sich die Witterung an den drei Tagen präsentierte waren die Drinks, die es beim Cocktail Festival – auch in diesem Jahr perfekt organisiert von Liquid Market Mastermind Bert Jachmann mit seinem jungen, engagierten Team – zu probieren gab. Bei bester Stimmung konnten aber nicht nur die trendigen Kreationen verkostet werden, den anwesenden Spitzenbarkeepern konnte man über die Schultern schauen und die Gelegenheit nutzen mit den Stars der heimischen wie internationalen Barszene ins Gespräch zu kommen.

Apropos Stars: Einer davon war Alexander Smith, der extra aus Kopenhagen anreiste und an der Falstaff Bar für Furore sorgte. Geboren in Großbritannien hat er einen ausgeprägten Craft Beer und Whisky Background. 2013 zog er nach Kopenhagen wo er unter anderem die Bar des »Noma«-Ablegers »Restaurant Barr« betreute und sich auf Aquavit spezialisierte. In Kooperation mit der Copenhagen Distillery entwickelte er auch einen eigenen Aquavit für das Restaurant. Seit 2019 ist Smith nun Teil des Destillerie-Teams und kam gemeinsam mit Brand Ambassador Sebastian Bliem auf den Liquid Market, wo er gleich zwei spannende Cocktailkreationen präsentierte (siehe Rezepttipps unter »MEHR ENTDECKEN«). Die Spirits dafür hatte er selbstverständlich im Gepäck – sie kamen von der 2014 gegründeten experimentellen Mikrodestillerie Copenhagen Distillery. Als Filler kam der in Neulengbach in Niederösterreich aus sorgfältig ausgewählten, frischen Früchten hergestellte Fruchtsaft von MAO ins Glas. Ausschließlich natürlich gereifte Früchte werden zu puren und sortenreinen Saft-Spezialitäten verarbeitet – perfekt also für erfrischend-fruchtige Drinks.

Der Liquid Market, der sich dieses mal nicht nur auf den gesamten Außenbereich des Volksgartens – inklusive Clubdiskothek – erstreckte, sondern auch um Teile des Pavillons erweitert wurde und somit Out- sowie Indoor ausreichend Platz bot, kann getrost als »Klassentreffen der österreichischen Barkeeper-Szene« bezeichnet werden. Hinter sowie vor den Bars waren alle großen Namen vertreten. Gesichtet wurden unter anderem Philipp Ernst, Kathi Schwaller, Heinz Kaiser, Marcel Katzer, Kathi Esser, Kan Zuo, David Penker, Marcus Philipp, Ferenc Haraszti, Daniel Schober u.v.m.
Aber auch internationale Barkeeper scheuten den Weg nach Wien nicht. Das abwechslungsreiche Line-Up an den rund 80 Ständen wurde durch diese Bars bereichert:

  • Flying Dutchmen Cocktailbar (Amsterdam, Niederlande),
  • Fontenay Bar (Hamburg, Deutschland),
  • Goldfisch (Berlin, Deutschland),
  • Hunky Dory (Frankfurt, Deutschland),
  • Jigger & Spoon (Stuttgart, Deutschland),
  • Little Link (Köln, Deutschland),
  • Loretta Bar (München, Deutschland),
  • One Trick Pony (Freiburg, Deutschland),
  • Ory Bar (München, Deutschland),
  • Porto 51 (Ischia, Italien),
  • Provocateur (Berlin, Deutschland),
  • Raygrodski (Zürich, Schweiz),
  • Stairs Bar (Berlin, Deutschland),
  • Vagabond Barrr (Luxemburg) sowie
  • Werk 8 (Basel, Schweiz).

Als besondere Herausforderung wartete auf die Barkeeper die »Brian Flanagan´s Challenge« an der iSi Bar. Bei dem Spaßwettbewerbs war Kreativität gefragt, ging es doch darum, aus zugelosten »Horrorzutaten« spontan Drinks für den guten Zweck zu kreieren.

Der Liquid Market gilt aber nicht nur als Treffpunkt für Barkeeper, Mixologen und das experimentierfreudige Publikum, er kann auch als Trendbarometer gesehen werden. In diesem Jahr war ein Anhalten des Gin- und Wermut-Booms feststellbar, aber Spirituosen wie Rum, Whisky, Tequila und Aquavit spielen immer häufiger eine Rolle. Auffällig war, dass viele Barkeeper für ihre Drinks einen Ausflug in den Gemüsegarten machen und sich von der Vielfalt inspirieren lassen. So kamen etwa Rote Rübe oder auch Radieschen zum Einsatz, ebenso Kräuter wie Dille, Liebstöckel und viele weitere mehr.
Ebenso immer präsenter hinter dem Tresen werden selbst angesetzte Essenzen und Liköre bzw. fermentierte Zutaten. Als Beispiel kann hier der Drink aus der Feder von Hubert Peter, Barchef im Wiener »Bruder, Küche & Bar« genannt werden. Für seine Kreation mit dem klingenden Namen »Kopf oder Zahl« kombiniert er hausgemachte Essenzen aus Brot, Spargel, Fenchel und Eukalyptus mit Holunder Verjus sowie frischem Kerbel und dekoriert das ganze mit Brotchip, eingelegtem Spargel und fermentierten Holunderkapern.

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