Seit 26 Generationen prägt Wein die Geschichte der Familiendynastie Antinori. Der Weg zum Erfolg ist von einer ganzen Riege hochprämierter Weine gesäumt. Am Beginn dieses Triumphzuges steht ein Wein, der längst weltberühmt ist: Villa Antinori Chianti Classico.
Im Jahr 1928 kreiert Niccolò Antinori seinen ersten Wein mit dem Ziel, die toskanische Identität einzufangen und der Region mit einem qualitativ hochwertigen Wein mit Reifepotenzial ein Denkmal zu setzen – eine Sternstunde in der Familiengeschichte der Antinoris. Mit der Idee, dem Namen Antinori weitere Bekanntheit zu verschaffen, nennt Niccolò Antinori diesen Wein nach dem Familiensitz »Villa Antinori«. Das Etikett ist seitdem nahezu unverändert geblieben, ebenso wie der toskanische Charakter dieses und des gleichnamigen Weißweines.
Kaum drei Jahre später folgt die nächste Sensation – Niccolò Antinori heiratet Carlotta Della Gherardesca, die als Mitgift Ländereien in der herrlichen Gegend von Bolgheri erhält. Diese erlangen unter dem Namen Tenuta Guado al Tasso Bekanntheit. Der gleichnamige Rotwein ist eine Reminiszenz an das Terroir seiner Herkunft. Die Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und – jahrgangsabhängig – einem kleinen Anteil Petit Verdot ist geprägt von Eleganz, Komplexität und ausgezeichneter Struktur. Jahrzehnte später, im Jahr 2007, folgt mit dem grandiosen Matarocchio das zweite Meisterwerk, ein reinsortiger Cabernet Franc mit großartigem Alterungspotenzial. Eine limitierte Rarität von traumhafter Eleganz und Tiefe.
Mit dem Erwerb von Castello della Sala in Umbrien, dem Land der großen Weißweine, gelingt Marchese Niccolò Antinori Anfang der 1940er ein weiterer kluger Schachzug. Auch hier setzt er neue Maßstäbe – das Highlight: Mit dem Jahrgang 1985 des Cervaro della Sala präsentiert er einen der ersten Weißweine Italiens mit malolaktischer Gärung und Ausbau im Barrique. Der Wein setzt sich aus 80% Chardonnay und 20% Grechetto zusammen.
Im Jahr 1971 wird der erste Tignanello kreiert, 1978 folgt der Solaia – zwei Ikonen, die als Super Tuscans in die Weingeschichte Einzug halten. In den beiden Top-Cuvées, die regelmäßig höchste internationale Prämierungen für sich verbuchen, kommen internationale Rebsorten gemeinsam mit dem autochthonen Sangiovese zu Ehren. Mit dem legendären Jahrgang 1997 schafft der Solaia gar den Sprung an die internationale Spitze und wird von der renommierten Zeitschrift Wine Spectator zum besten Wein der Welt gekürt.
Doch die Familie ruht sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. Seit Mitte der 1980er stehen das Land und die herrlichen mittelalterlichen Kellereien der Badia a Passignano im Besitz der Familie Antinori, ein geschichtsträchtiges Gebiet des Chianti Classico. Anfang der 1990er kommt der erste Badia a Passignano Chianti Classico Riserva auf den Markt, der aus einer Selektion der besten Sangiovese-Trauben dieser Gegend erzeugt wird.
1995 erwirbt die Familie die Tenuta Pian delle Vigne südlich von Montalcino, wo die Sangiovese-Traube als »Brunello« reüssiert. Der erste Jahrgang des Brunello di Montalcino »Pian delle Vigne« kommt im Jahr 2000 heraus – er ist eine persönliche Interpretation der Familie und tiefe Verbeugung vor dem historischen Brunello, ein meisterlich vinifizierter Wein mit vibrierender Eleganz und stolzer Größe.
Auch international bzw. außerhalb der Toskana und Umbrien streckt die Familie im Laufe der Zeit ihre Fühler aus. Mit untrüglichem Gespür für den Zeitgeist und das Potenzial neuer Gebiete, werden Weingüter im Piemont (Prunotto) und Apulien (Tormaresca) erworben. Den Sprung über den großen Teich wagt die Familie mit den renommierten Weingütern Haras de Pirque in Chile und Antica im nordamerikanischen Napa Valley. Und man darf gespannt sein, mit welchen Coups uns die Familie Antinori in den kommenden Jahren überraschen wird.
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