Hank Ge.

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Kulturelle Aneignung: Gastro-Influencer Hank Ge mit Vorwürfen konfrontiert

Der »Bali Brunch«-Inhaber Hank Ge, bürgerlich Hendrick Genotte, wird vom Kollektiv »Cinta Cinta« beschuldigt, sich »ohne Genehmigung, Anerkennung oder Entschädigung« an der indonesischen Kultur zu bereichern.

Es sind Vorwürfe, die einen im Jahr 2024 gern mal die Karriere kosten können. Influencer und Gastro-Unternehmer Hendrick Genotte (a.k.a Hank Ge) werden kulturelle Aneignung und »white saviorism« vorgeworfen, die sich auf seinen »Bali«-Kosmos beziehen. »Bali Brunch« für's Insta-taugliche Frühstück, »Bali Curls« für die perfekte Haarpracht und eine ganze »Rewe«-Produktlinie für die schnelle Bali-Kulinarik. Problem sei nur, dass das alles mit Bali zum einen und der indonesischen Kultur zum anderen überhaupt nichts zu tun hat, sondern eine zutiefst kapitalistische Marketingmasche sei – so sieht es zumindest das »Cinta Cinta Collective«, bestehend aus Wiener:innen indonesischer Herkunft, das sich zu Jahresbeginn in einem offenen Brief and »Rewe« und Genotte wandte.

Hier lesen Sie den gesamten Brief:

Das Kollektiv fordert unter anderem eine Umbenennung der »Bali Linien« sowie eine Stellungnahme von Genotte. Die auch kam – jedoch nicht öffentlich, sondern als private Nachricht via Instagram. Er rechtfertige sich damit, seit 15 Jahren nach Bali zu reisen und »Natur, Kultur und Leute vor Ort« zu schätzen gelernt habe. Die Namen seiner Marken würden »einzig und allein auf [s]einer Wertschätzung für die außergewöhnliche Atmosphäre und Stimmung auf Bali« basieren, er habe den »Spirit der Insel« nach Wien bringen wollen. Von der Herstellung seiner Bekleidungslinie lebe zudem eine indonesische Familie. Abschließend lädt er das Kollektiv zu einem persönlichen Gespräch und dem möglichen gemeinsamen Konzipieren von beispielsweise Rezepten ein.

»Cinta Cinta« sehen darin allerdings eine Themenverfehlung und orten »white saviorism« (mehr zu diesem Phänomen lesen Sie zum Beispiel hier). »Wir werden uns nicht mit dir an einen Tisch setzen, um an deinen Konzepten zu arbeiten und dir die indonesische Küche und jahrhundert alte (sic!) traditionelle Rezepte zu erklären, damit du damit Profit machen kannst!«, heißt es vom Kollektiv wenig versöhnlich.

Ob der Unternehmer eine Neuorientierung von »Bali« in Betracht zieht, ist unklar. Eine Stellungnahme von Genotte steht derzeit aus.


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Redaktion
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