Alexandra Hilweg (l.) und Christina Honegger.

Alexandra Hilweg (l.) und Christina Honegger.
© Fee Louise Schwarz

Neueröffnung: »Das Goldstück« wird zum Café mit Feelgood-Faktor

Das kleine aber feine Pop-Up in der Marxergasse wurde gefühlt über Nacht zum großen Café mit luftiger Atmosphäre und spannendem Frühstücks- und Lunch-Konzept. Falstaff war zu Besuch im neuen Wiener Lieblings-Wohnzimmer.

Wer die Theorie vom »Third Place«, also dritten Ort kennt, weiß, dass man irgendwo zwischen Zuhause und Beruf etwas braucht, das einen Ausgleich schafft. Ein Ort, an dem man ankommen und gesellschaftliches Miteinander erfahren kann. Das können Bibliotheken sein, Tanzstudios oder eben – ganz klassisch – Cafés und Kaffeehäuser. Im dritten Bezirk feiert mit dem »Goldstück« nun genau so etwas sein lang ersehntes Soft Opening. Falstaff hat die Gründerinnen Alexandra Hilweg und Christina Honegger auf einen Kaffee getroffen.

Christina und Alexandra haben sich ihren Traum erfüllt.
© Fee Louise Schwarz
Christina und Alexandra haben sich ihren Traum erfüllt.

Bio, lokal, gerettet

Eine ganze Zeit lang gab es in der Marxergasse ein winziges Pop-Up, das mit feinen Croissants und vegan-vegetarischem Mittagsangebot schnell zum Grätzel-Liebling des Weißgerberviertels avancierte – von Beginn an mit der Ansage, dass hier etwas von viel größerem Format entstehen soll. Und siehe da, auf einmal sind die Abdeckungen von den großen Scheiben des Jahrhundertwende-Ecklokals verschwunden und zum Vorschein kommt die kulinarische Vision von Christina Honegger und Alexandra Hilweg. Die beiden wollen mit ihrem Herzensprojekt nicht nur zeigen, was man aus gerettetem Obst und Gemüse alles zaubern kann, sondern auch eine Wohlfühl-Oase für alle Generationen schaffen.

© Fee Louise Schwarz

Frühstück gibt es von 7.30 bis 11 Uhr, alles aus der hauseigenen Zuckerbäckerei. »Es ist uns wichtig, den Gästen zu zeigen, das hier alles wie Zuhause ist. Da gibt's einen Apfelstrudel wie von Oma«, erklärt uns Hilweg über einer dampfenden Tasse Flat White aus »Süssmund«-Bohnen. Klassiker wie Croissants und Pain au chocolat, die bereits im Pop-Up sehr beliebt waren, sind im »Goldstück« fluffig, ofenfrisch und vor allem vegan. Herzstück ist aber das Mittagessen mit täglich wechselnder Karte. Verarbeitet werden ausschließlich Bio-Produkte aus lokalem Anbau, die vom Linzer Start-Up »afreshed« gerettet wurden.

Wir wollen allen zeigen, was man aus diesem Obst und Gemüse zaubern kann.
– Alexandra Hilweg

Herzstück ist die lange gläserne Theke, die sich im Zentrum der weiten Räumlichkeiten befindet. Die Karte wechselt stetig, besonders beliebte Klassiker aus dem Pop-Up werden aber immer wieder angeboten. Zum Beispiel Banh Mi mit glasiertem Tofu und Sauerteig-Erdäpfel-Baguette oder das Wurzelofengemüse mit hausgemachtem Hummus und – je nach Saison – Bärlauchöl. Zum Soft Opening werden vegetarischer Shepherds Pie mit Umami-Linsen (Empfehlung!) und Wildkräutersalat mit Blüten »die man so oft sieht, aber nie isst, obwohl sie so tolle Aromen haben« serviert, wie Hilweg erklärt. Ganz in der Tradition des Pop-Ups sind die Speisen vegan und/oder vegetarisch, als neue Option können aber auch Fisch und Fleisch zu den individuell zusammenstellbaren Gerichten geordert werden. Wer länger bleibt hat im Übrigen nun auch die Auswahl zwischen feinen Natural Wines – natürlich auch in der alkoholfreien Variante.

Zuhausegefühl

Am wichtigsten ist den Gründer:innen jedoch die Atmosphäre des sorgsam eingerichteten Cafés: »Alle Generationen sollten sich hier wohl fühlen – du kannst hier mit deiner Omi hinkommen, mit deinem Kind und genauso gut mit einem Date«, so Hilweg weiter. Es soll ein Ort werden, an dem das eingespielte Team hinter Theke weiß, wie man seinen Kaffee trinkt, sobald man das Portal betritt. Ein Ort an dem man Zeit verbringt, Kraft tankt und sich fallen lassen kann.

Ausschließlich beim Café-Betrieb soll es übrigens nicht bleiben – das fein renovierte Untergewölbe bietet Platz für Events und Kochkurse, damit man auch nach der familienfreundlichen letzten Runde um 17 Uhr nicht auf das neue »Goldstück« des Bezirks verzichten muss.

dasgoldstueck.at


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Fee Louise Schwarz
Digital Redakteurin
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