Nationalgericht: Gulasch

Nationalgericht: Gulasch
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Österreich gegen Ungarn kulinarisch betrachtet

Der Österreich-Gruppengegener ist für herzhafte Küche mit Gulasch, Paprika und Tokaj bekannt.

Auch wenn sie beim ersten Gruppenspiel der österreichischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich am Feld gegeneinander spielen, in der Küche gibt es, aufgrund der gemeinsamen historischen Vergangenheit viele Gemeinsamkeiten zwischen Österreich und Ungarn.

Gulasch ist nicht gleich Gulasch

Der einstigen Monarchie sei es gedankt, dass auch in Österreich Gerichte wie Gulasch zum kulinarischen Standardprogramm zählen. Wobei in Ungarn zwischen Pörkölt und Gulyás unterschieden wird. Ersteres wird in unseren Breiten als Gulasch serviert und bezeichnet ein Fleischgericht (wahlweise vom Schwein oder vom Rind), für das die Fleischstücke in Zwiebeln, Paprika und Fett geschmort werden. Das ungarische Gulyás hingegen entspricht unserer Gulasch-Suppe und ist von dünnerer Konsistenz.

Würze ins Spiel bringen

Unverzichtbar in der ungarischen Küche ist Paprika – sowohl frisch, als auch in getrockneter, pulverisierter Form. Für ihren Paprika und ihr Paprikapulver sind die Ungarn weltberühmt. Den internationalen Siegeszug hat das Paprikapulver der französischen Koch-Legende Auguste Escoffier zu verdanken, der sich im 19. Jahrhundert Paprika aus Szeged nach Frankreich liefern ließ.

Süßes Finale

Auch das ungarische Adelsgeschlecht Esterhàzy fungierte als Namensgeber zahlreicher Spezialitäten, die heute Bestandteil der österreichischen Küche sind: Etwa der Esterhàzy Rostbraten oder die Esterhàzy Torte mit ihren vielen Schichten. Apropos Süßes: Sehr bekannt sind auch die Somlauer Nockerl, die auch als Tiramisú der K & K Zeit bezeichnet werden – ein recht üppiges Dessert aus verschiedenen  Biskuitböden mit Puddingcreme, Rum-Rosinen, Nüssen, Schokosauce und Schlagobers.

Und dazu: Ein Glas Wein

Die bekannteste Weinbauregion Ungarns ist Tokaj–Hegyalja, von wo auch der Tokaj stammt. In der Weingegend werden hauptsächlich drei Rebsorten angebaut: Furmint, Muskateller (sárgamuskotály) und Lindenblättriger (hárslevelű). Aus diesen Rebsorten werden die verschiedenen süßen, halbsüßen, halbtrockenen und trockenen Weine produziert. Besondere Bedeutung hat die Region aber aufgrund ihrer Süßweine.

Marion Topitschnig
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