Der österreichische Wein befindet sich international auf der Überholspur.

Der österreichische Wein befindet sich international auf der Überholspur.
© ÖWM / Robert Herbst

Österreichischer Wein stellt Exportrekord auf

Weißweine und Sekte sind besonders gefragt.

Einen neuen Exportrekord können Weine aus Österreich verzeichnen: Wie aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervorgeht, exportierte Österreich im Jahr 2022 67,7 Mio. Liter Wein zu einem Wert von 231,3 Mio. Euro. Während die Menge im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig war (-3,5 Prozent), stieg der Wert mit +6,4 Prozent kräftig an. Dadurch erreichte der Exportpreis die Rekordmarke von 3,42 Euro pro Liter.

Die größten Wertzuwächse erzielten Weißweine und Sekte. »Wir sehen, dass unsere Weißweine international einen Nerv treffen und immer stärker nachgefragt werden«, kommentiert Chris Yorke, Geschäftsführer der ÖWM (Österreich Wein Marketing), die Zahlen. Auch die Nachfrage nach Sekt ist mit +19,3 Prozent weiter gestiegen.

Ein Blick auf die Exportländer

Besonders gefragt waren Österreichs Weine in Kanada, den USA und Nordeuropa. Mit einem Wertzuwachs von 46,7 Prozent auf 10,7 Mio. Euro konnte Kanada erneut stark zulegen. In den letzten fünf Jahren hat sich der Exportwert dort mehr als versiebenfacht. Auch die USA waren 2022 mit einem Wertzuwachs von 11,2 Prozent wieder im Aufwind. Sehr positiv entwickelten sich außerdem die Niederlande (+17,0 Prozent Wert) und die skandinavischen Länder, etwa Schweden (+7,2 Prozent Wert), Dänemark (+29,4 Prozent Wert) und Finnland (+62,3 Prozent Wert).

Die Konsument:innen seien auf der Suche nach hochwertigen umweltbewusst produzierten Weinen und seien bereit, dafür auch gute Preise zu zahlen. »Das ist ein ›perfect match‹ für uns«, freut sich Yorke. Ein ordentliches Plus von 8,6 Prozent verzeichnete zudem der zweitwichtigste Exportmarkt Schweiz.

Nach einigen Jahren der Stagnation legte der prestigeträchtige Exportmarkt Japan deutlich zu (+61,3 Prozent). Einen kräftigen Zuwachs gab es auch in Südkorea (+26,4 Prozent Wert), das sich aktuell als vielversprechender Zukunftsmarkt für Österreichs Weine etabliert.

Schwierige Zeiten durch Brexit und Co.

Im größten Exportmarkt Deutschland nahm der Export von günstigeren Tankweinen zulasten des Exports in Flaschen zu, wodurch der Exportwert leicht rückläufig war (-1,3 Prozent). Wermutstropfen waren 2022 das Vereinigte Königreich (-38,0 Prozent Wert), wo die Bearbeitung des Markts durch den Brexit schwieriger geworden ist, und der volatile Markt in Asien (-15,8 Prozent Wert).

Ein Ausblick

»Der Exporterfolg ist sehr wichtig für unsere Weinwirtschaft, insbesondere der Rekord beim Durchschnittspreis. Die aktuellen Kostensteigerungen treffen auch unsere Winzer:innen hart, daher muss es unser Ziel sein, dass ihre Wertschöpfung steigt«, so Yorke abschließend. Man befinde sich jedenfalls auf einem guten Kurs, das nächste Exportziel von einer Viertelmilliarde Euro zu erreichen.


 

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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