Aufgaben wie Essen erwärmen oder die Speisen an den Tisch bringen können bereits gut von Servicerobotern übernommen werden.

Aufgaben wie Essen erwärmen oder die Speisen an den Tisch bringen können bereits gut von Servicerobotern übernommen werden.
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Personalmangel: Roboter erobern die Gastronomie

Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist es für Gastronomen schwierig, geeignete Servicekräfte oder Köche zu finden. In immer mehr Restaurants hält deshalb jetzt die Digitalisierung Einzug und Roboter übernehmen einen Teil der Arbeit.

Das Personal in den Restaurants in Deutschland ist aktuell knapp und die Gastronomen haben allerhand Schwierigkeiten, gut ausgebildete Köche oder Kellner zu finden. Immer mehr Restaurants setzen deshalb auf den verstärkten Einsatz von Robotern, die entweder wie im »Yaya« in Münster eigenständig kochen, oder den gesamten Service am Gast übernehmen.

Aus klassischem Service wird vermehrt Self-Service

Mit dem Restauranterlebnis im klassischen Sinne haben die Restaurants, in denen die Roboter einen Teil der Arbeit übernehmen, nicht mehr viel zu tun: So wird häufig etwa direkt am Bedien-Tablet aus einer Vielzahl an Speisen bestellt und Sonderwünsche sind nur vergleichsweise schwierig mitzuteilen. Übernehmen Roboter den Service, haben sie etwa im Rumpf einige Tabletts mit den zubereiteten Speisen und die Gäste nehmen sich entsprechend ihr Gericht selbst aus der futuristischen Servicekraft heraus.

Diesen Service-Ablauf gibt es etwa im »Nakoyashi«, einem Sushi-Restaurant in der Kölner Innenstadt. Hier bringt Miaomiao, ein nur 1,30 Meter großer Roboter, bis zu vier Tabletts gleichzeitig und autonom in seinem Rumpf zu den Tischen. Dabei verhindern unterschiedliche Sensoren, dass der Roboter etwa gegen zurückgeschobene Stühle oder laufende Gäste stößt. Zudem ersetzt eine Sprachausgabe zumindest einen Teil der Kommunikation mit dem Kellner, da der Roboter etwa »Dankeschön« sagen oder sogar »Happy Birthday« singen kann.

Mehr als nur ein Trend?

Für die Gastronomie könnten die Serviceroboter aufgrund des Personalmangels langfristig eine gute Ergänzung zum klassischen Service oder ausgebildeten Köchen sein. Auch, wenn etwa Serviceroboter mindestens 10.000 Euro kosten, bieten sie den Gastronomen viele Vorteile: Sie sind beispielsweise ohne Pause und unabhängig vom steigenden Mindestlohn einsetzbar. Der Gaststättenverband Dehoga ist dagegen kritisch, ob sich Roboter in den Restaurants in Deutschland durchsetzen werden. Dort geht man davon aus, dass sich weiterhin herzliche und kompetente Gastfreundschaft durchsetzen werden – auch wenn Roboter im ersten Moment Begeisterung wecken.

Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
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