ProWein 2023: Alexander Borwitzky im Interview

Alexander Borwitzky ist Vorstand der »Omnichannel Hawesko Holding SE«. Anlässlich der ProWein 2023 hat Falstaff mit ihm über Champagner, die spannendsten Weinnationen und drei persönliche Wünsche gesprochen.

Falstaff: Womit haben Sie aufs Jahr 2023 angestoßen? Mit Champagner, weil die zuletzt befürchtete Rezession vielleicht doch ausfällt oder zumindest mild verlaufen wird? Oder mit Selters, weil Wein- und Weltlage einen absolut nüchternen Kopf erfordern?

Alexander Borwitzky: Champagner passt zum Glück zu jeder Gemütslage – und er fördert den Optimismus, dass vielleicht doch alles nicht so schlimm wird.

Es heißt, dass sich derzeit sowohl ganz -billige als auch Luxusweine gut am Markt behaupten. Welche Marktchancen sehen Sie für den mittleren Preisbereich, etwa -zwischen acht und 25 Euro?

In der vermeintlichen »Todeszone« können wir die Stärke des Fachhändlers mit spannenden Sortimenten und kompetenter Beratung ausspielen.

Gibt es Länder, Regionen, Rebsorten, denen Sie in Zukunft vermehrt Aufmerksamkeit widmen wollen?

Italien hat bei uns noch Potenzial, Georgien erwacht, Prickler aus England sind spannend – und mit Alkoholfreiem muss man sich beschäftigen.

Wein wird oft als ein besonders »emotionales« Produkt beschrieben. Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Gefühle, Stimmungen, Erlebnisse oder Erfahrungen, die Menschen mit gutem Wein verbinden?

Genuss und Geselligkeit – wir erleben es jeden Abend beispielsweise in unserem neu umgebauten Shop mit Weinbar am Schottentor in Wien.

Wenn die berühmte Fee käme und Ihnen verspräche, drei Wünsche zu erfüllen, die mit Wein zu tun haben: Worum würden Sie sie bitten?

1. Dass der Champagner nie ausgehen möge (beziehungsweise nicht nur nach Dubai geliefert wird).

2. Dass wir trotz Klimawandel noch gute Rotweine unter 13 Volumenprozent Alkohol bekommen.

3. Dass auch die junge Weingenießer--Generation nach Qualität und guter Beratung sucht.


 

Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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